The Struts im House of Blues (foto: fiege)

Live: The Glorious Sons & The Struts in Chicago, IL

Genialer Abend: Das ausverkaufte House of Blues ist gestern Abend gleich zweimal in seinen Grundfesten erschüttert worden. Sowohl beim Aufritt der britischen Glam-Rocker The Struts als auch beim Vorprogramm der Glorious Sons aus Kanada war das Publikum in Chicago völlig aus dem Häuschen. Und das völlig zu Recht.

David Bowie. Freddie Mercury. Marc Bolan. Es kommen einem gleich mehrere Vergleiche in den Sinn, wenn man Luke Spiller da so über die Bühne fegen sieht. Blinzelt man zu lang, hat man dabei vielleicht gerade einen der gefühlt 1000 Kostümwechsel des ausdrucksstarken Struts-Sängers verpasst. Spiller bringt den Glam zurück. Und das völlig frei von Ironie oder von nostalgischen Hintergedanken. Spiller, das wird schnell klar, will den Glam-Rock ins Hier und Jetzt bringen. Ihn updaten. Und dass ihm das zu gelingen scheint, zeigt ein Blick ins Publikum: The Struts verkaufen das House of Blues nicht nur an zwei aufeinanderfolgenden Tagen aus, sondern locken dabei auch ziemlich viel junges Publikum an.

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Der Erfolg der Band, die gerade mit “Young & Dangerous” ein neues Album vorgelegt hat, überrascht nicht wirklich. In den vergangenen Jahren wurde die Gruppe aus dem britischen Derby mit Lob geradezu überhäuft. So konnten die Struts nicht nur als Support der Rolling Stones, The Who oder auch Guns N’ Roses auftreten, sondern wurden darüber hinaus auch von Mötley Crüe persönlich ausgewählt, um die allerletzten Konzerte der Band zu eröffnen. Dave Grohl bezeichnete die vier Briten sogar mal als die beste Band, die jemals im Vorprogramm der Foo Fighters zu sehen war.

Man kann es sich gut vorstellen. Live sind die Struts einfach bombastisch. Spiller und seine Kollegen sind auf der Bühne unheimlich leidenschaftlich unterwegs – und das Material reißt einen einfach mit. Bei Nummern wie “Primadonna Like Me”, “Could Have Been Me”, “Kiss This” oder “Body Talk” muss man einfach mitsingen – selbst wenn man die Tracks eben erst kennengelernt hat. Die Songs haben einfach ein unheimliches Mitgehpotenzial – und das im besten Sinne. Garniert wird die Setlist, die sich an diesem Abend aus Songs aus den beiden bisher erschienenen Struts-Alben zusammensetzt, dann auch noch mit einem gelungenen Bruce-Springsteen-Cover: “Dancing in the Dark”, von Spiller mit viel Lust dargeboten – und natürlich stilecht mit jungem, tanzenden Fan auf der Bühne. Ein wunderbarer Moment in einer insgesamt äußerst aufregenden Show, die die Jungs hoffentlich auch bald wieder auf europäische Bühnen bringen.

Genialer Support Act: The Glorious Sons

The Glorious Sons im House of Blues (foto: fiege)

Als Support-Act hatten die Struts übrigens eine Band am Start, die in unseren Breiten völlig zu Unrecht noch ziemlich unbekannt ist: The Glorious Sons aus Kingston, Ontario. Die kanadische Rockband stellte im House Of Blues vornehmlich ihr aktuelles Album “Young Beauties And Fools” (2017) vor, hatte aber auch Songs aus ihrem Debütalbum “The Union” im Gepäck. Unter anderem “White Noise”, einen krachenden Rocker, der sich einem richtig in den Gehörgang fräst. In ihrer Heimat hat sich die Gruppe um Sänger Brett Emmons schon eine treue und stetig wachsende Fangemeinde erspielt. Derzeit schickt sich die Truppe an, auch die Staaten zu erobern. Sollte ihr mit diesem wilden Mix aus Rock, Soul und Blues doch hoffentlich gelingen – und natürlich mit diesem ebenso charismatischen wie energetischen Frontmann, der das Publikum von der ersten Sekunde an voll im Griff hatte. Einen neuen Fan haben die Glorious Sons mit ihrem furiosen Aufritt auf jeden Fall gewonnen.

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