Lola Marsh (foto: fiege)

Live: Lola Marsh in Prag – Magische Nacht im Roxy

Die Prager lieben Lola Marsh. Das hat sich am Montagabend im Roxy in der tschechischen Hauptstadt gezeigt. Was für eine Stimmung! Das lässt auch Gutes für die anstehenden Deutschland-Termine des israelischen Duos erahnen.

Die lange Schlange vor der Abendkasse wies darauf bereits hin: Es würde mächtig voll werden im Roxy. Prag hatte auf Lola Marsh offenbar sehnsüchtig gewartet. Eine wichtige Voraussetzung für einen magischen Konzertabend. Lola Marsh müssten in diesem schmucken Art-Deco-Club in einem früheren Kino also nur noch liefern. Und was soll man sagen: Das taten sie auch.

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Schon vom ersten Moment – dem Intro des Openers „Hold On“ – war mächtig Stimmung in der Bude. Das lag zum einen an der spielfreudigen und energiegeladenen Band selbst, aber eben auch an den Pragern, die hier richtig Bock auf Party hatten, was selbst die Festival-erprobten Lola Marsh zum Teil sprachlos machten. „Seid ihr immer so? Oder nur bei uns?“, zeigte sich Sängerin Yael Shoshana Cohen von der ihr entgegengebrachten Euphorie geradezu gerührt. „We love you, Lola“, schallte es zurück.

Neues Album im Gepäck

Natürlich hatte das 2013 gegründete Duo – Sängerin Yael und Multiinstrumentalist Gil Landau – viele Songs aus ihrem jüngsten Album „Shot Shot Cherry“ dabei, das im Herbst 2022 erschienen ist. Es ist der dritte Longplayer von Lola Marsh und eine waschechte Pandemie-Platte, entstanden in der ersten Corona-Welle. Damals befanden sich Yael und Gil in ihren jeweiligen Wohnungen in Tel Aviv im Lockdown. Die meisten Menschen durften seinerzeit nur das Haus verlassen, um mit ihren Hunden Gassi zu gehen oder Medikamente zu kaufen. Irgendwie wollten Lola Marsh aber gemeinsam Musik machen (Yael: „Wir hatten ja sonst nichts zu tun“). Und da sie keinen Hund zum Gassi gehen hatten, eilte einer mit einer Tüte Medikamente in die Wohnung des anderen und tat so, als käme er oder sie gerade aus der Apotheke zurück. „Das war ein Trick, auf den viele junge Leute in Tel Aviv zurückgriffen“, sagt Cohen.

Ein starkes 8er-Rating hat die Band mit ihrem Album im Herbst bei uns abgeräumt, gefallen hat uns damals vor allem die Vielseitigkeit der Platte. Da war Abwechslung drin. Und schon damals konnte man sich ausmalen: Live würden diese Songs wohl wunderbar funktionieren. Taten sie denn auch. Der Titeltrack etwa brachte mit seinen Disco-Anleihen ordentlich Bewegung in den Schuppen. Auch „Run Run Baby“ (Yael: „Der Song handelt von meinen Dating-Erfahrungen mit jüngeren Männern“) versprühte jede Menge Energie.

Die ruhigeren Nummern der neuen Platte machten sich auf der Bühne ebenfalls prächtig. Besonders stark: das geradezu hymnische „Satellite“, das auch von Lana Del Rey stammen könnte.

Ansonsten lieferte das israelische Pop-Duo einen ausgiebigen Ritt durch den Backkatalog, bei dem man eigentlich nur „Sirens“ vermisste. Natürlich ging das Publikum dabei vor allem bei „Only For A Moment“ und „Wishing Girl“ (bekannt aus einem Ebay-Werbespot) steil, den Hits der Band, klar. Nach rund zwei Stunden war dann Schluss, mit drei Zugaben („Never Grow Up/Because Of You“, „Satellite“ und „Hometown“) machten Lola Marsh den Sack zu. Am Ende blieben eine ausgepowerte, zufriedene Band – und ein über beide Ohren in eben diese verliebtes Publikum.

Gerne mehr davon.

Termine

Übrigens: Lola Marsh machen auf ihrer aktuellen Tournee auch Station in Deutschland. Das sind die Termine:

28. März – Hamburg (Knust)
29. März – Köln (Luxor)
29. Juli – Breitenbach am Herzberg (Burg Herzberg Festival)

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