Kodaline - Our Roots Run Deep (foto: Universal Music)

Kodaline – Our Roots Run Deep

Erscheinungsdatum
Oktober 14, 2022
Label
Fantasy-Concord (Universal Music)
Unsere Wertung
6.5

Zwei Jahre sind seit dem letzten regulären Kodaline-Album vergangen. Jetzt legen die irischen Alternative-Rocker mit „Our Roots Run Deep“ ihr erstes Live-Album vor. Es ist ein emotionales Zeitzeugnis geworden.

Klar, die Pandemie hat uns allen zugesetzt. Künstlern aber natürlich ganz besonders. Da ging nicht viel, vielleicht hatte man mit etwas Glück ein paar Live-Auftritte im Sommer, ansonsten war die Möglichkeit, mit Konzerten seine Brötchen zu verdienen, doch arg eingeschränkt. Hier wie anderswo. Und selbst die Arbeit im Studio wurde erschwert, oft war sie im Kollektiv gar nicht möglich. Vieles lief daher digital ab. Gerade für eine Band wie Kodaline, bei denen sich einige Mitglieder ja schon von Kindesbeinen an kennen, muss das besonders schwierig gewesen sein.

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Man kann daher nachfühlen, was Kodaline gespürt haben, als sie da Anfang März 2022 die Bühne des gemütlichen, ausverkauften Olympia Theaters in Dublin betraten. Ihrer Heimatstadt. Es war ein Gefühl der Erneuerung. Der Erneuerung ihrer Freundschaft, ihrer Brüderlichkeit und ihrer musikalischen Gemeinschaft.  Also eine hochemotionale Angelegenheit für Sänger und Multiinstrumentalist Steve Garrigan, Bassist und Sänger Jason Boland, Gitarrist und Sänger Mark Prendergast sowie Schlagzeuger und Sänger Vinny May. Und ja, es war auch ein Moment der Befreiung. Zwei Jahre der coronabedingten Trennung voneinander und von dem Publikum, das sie sich seit 2011 akribisch aufgebaut hatten, hatten deutlich gemacht, wie wichtig diese symbiotische Beziehung wirklich ist.

Ein emotionaler Abend

Die Emotionalität hört man bei diesem nun vorliegenden ersten Live-Album des irischen Quartett denn auch heraus. Das kommt natürlich auch durch diesen doch recht intimen Rahmen, in dem der Gig stattgefunden hatte. Kodaline, die für ihre Pop-Rock-Hymnen und üppigen Balladen bekannt sind, setzten nämlich hier auf überwiegend akustische Instrumente. Dabei wurden sie durch Cellist David Doyle und Keyboarder/Sänger David Prendergast unterstützt. Alles also sehr stripped down, alles also sehr zurückgenommen. Das schuf eine heimelige, warme Atmosphäre, in der sich Publikum und Band spürbar wohl fühlten. Live-Alben sind immer dann besonders gut, wenn sie auch die Reaktionen der Fans abbilden, das ist hier zum Glück der Fall.

Die Setlist bei diesem von Phillip Magee produzierten Live-Longplayer bietet dabei einen Ritt quer durch die Bandgeschichte. Aus dem jüngsten Album ist etwa als Opener „Wherever You Are“ dabei. Zu den Glanzlichtern gehören aber „High Hopes“, die Leadsingle ihres Debütalbums „In A Perfect World“ aus dem Jahr 2013, sowie „Brother“, ein bewegender Song aus dem dritten Studioalbum „Politics of Living“. Obendrein gibt es noch ein paar Cover-Stücke. Die doch sehr melancholisch geratene Version von Michael Jacksons Klassiker „Billie Jean“ ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Darbietung von Sam Cookes „Bring It On Home To Me“ (mit viel Hilfe des Publikums) ist da etwas versöhnlicher. Die Kostprobe von „Dirty Old Town“, dem fast irischen Standard, der durch The Dubliners und The Pogues populär wurde, ist eine nette Verneigung vor der eigenen Heimatstadt, den Song hätte man ruhig komplett singen können.

Anspieltipps
Brother
High Hopes
Dirty Old Town
6.5
Emotional.
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