Ex-Dire-Straits-Bassist John Illsley wandelt weiter erfolgreich auf Solo-Pfaden. Gerade ist mit „Coming Up For Air“ sein siebtes Solo-Machwerk auf den Markt gekommen.
Keine Frage: Denkt man an John Illsley, denkt man automatisch an Dire Straits. Immerhin war der Gute Gründungs- und neben Mark Knopfler auch das einzige konstante Mitglied der 1977 gegründeten und 1995 (inoffiziell) aufgelösten Band. Die Rock-Kapelle mag zwar Geschichte sein, aber Illsley erzählt sie immer wieder gerne. Musikalisch. Er trägt den Geist der immer sträflich unterschätzten Gruppe immer stolz auf die Bühne.
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Das schlägt sich auf seinen Solo-Platten nieder. Im zarten Alter von 69 Jahren hat er nun mit „Coming Up For Air“ sein siebtes Studio-Album vorgelegt. Eine mit sieben Titeln (Spiellänge: 32 Minuten) zwar etwas kurze, aber ganz schmucke, kleine Song-Sammlung, die gerade zu Beginn schwer an beste Dire-Straits-Zeiten erinnert, aber auch mit Elementen aus Folk und Country experimentiert. Vielleicht liegt’s am Studio? Die im Londoner Stadtteil Chiswick gelegenen British Grove Studios gehören Mark Knopfler.
Illsley hat viel durchmachen müssen
Textlich ist der Mann eh über jeden Zweifel erhaben. So lässt man sich von ihm gerne nach „Old Amsterdam“ entführen. Zurück in jene frühen Dire-Straits-Jahre („how lucky I am, hanging out in old Amsterdam“). Dort nimmt man an den Erinnerungen des Musikers teil, der ja in den vergangenen Jahren so viel durchmachen musste (unter anderem eine Leukämie-Erkrankung). Erinnerungen an coffee shops oder den Amsterdamer Rotlichtbezirk („checking out the queens of the street, angels we all like to meet“). Allerdings verliert sich Illsley nicht nur im Gestern, sondern schlägt auch durchaus kritische Töne an, die das Heute betreffen. So heißt es in „Double Time“ etwa: „life goes on in double time, all those dreams get left behind“. Auch Donald Trump bekommt sein Fett weg („now someone new is in the tower, not much sense, but too much power“).
An den Aufnahmen beteiligt waren übrigens auch Gitarrist Robbie McIntosh (Pretenders, Paul McCartney), sein junger, aufstrebender Saiten-Kollege Scott McKeon sowie die beiden Keyboarder und langjährigen Mitstreiter Guy Fletcher und Steve Smith, die das Album auch zusammen mit John Illsley produziert haben.
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