Ein Star in the making: Jade Bird ist gerade mal 21 Jahre alt, klingt aber schon unheimlich reif. Gerade hat die Britin ihr selbstbetiteltes Debüt-Album vorgelegt, das sich irgendwo im Spannungsfeld zwischen Rock, Folk, Pop und 90s-Americana bewegt und Erinnerungen an Alanis Morissette, Sheryl Crow und Meredith Brooks wären stolz. „Jade Bird“ ist via Glassnote / AWAL erschienen.
Ja, zugegeben, es mag wie ein Klischee klingen, dieses: „klingt erwachsen“. Ist aber in Jade Birds Fall eben so. Das mag einerseits an den Themen liegen, die die Gute da auf ihrer Debütplatte so verhandelt. Scheidung, Desillusion, Betrug und Trauer – durchaus schwere Kost also, vor allem aus dem Mund einer 21-Jährigen. Dem Vernehmen nach hat sie alle Songs selbst geschrieben (ihre Idole: Patti Smith und Bob Dylan).
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Dann ist da aber noch die Art und Weise, wie Jade Bird dies alles vorträgt. Diese totale Beherrschung ihrer wunderbaren Stimme, die sie mal klar und zerbrechlich klingen lassen kann, wie in „17“, in dem sich Jade Unschuld und Jugendlichkeit herbeisehnt , oder eben kraftvoll und ungestüm – wie etwa im unheimlich eingängigen „I Get No Joy“. Ein Song, der wie auch „Side Effect“ oder „Going Gone“, einen willkommenen Kontrast zu Kummer und Schmerz setzt.
Ein Glanzlicht: „I Get No Joy“
Stichwort „I Get No Joy“: Hier ist auch das Video empfehlenswert, von Jamie Thraves gedreht, das Jade als Stuntfrau hinter dem Steuer zeigt, gefangen in je einem Kampf vor und hinter der Kamera. Jade Bird erklärt den Song: “This song is about the stream of thought that runs through your head at all times as an over thinker. It’s about how that gets in the way of being present in the moment and ultimately ‘getting no joy’ and about the frustration of everyone’s cliché of happiness not making you feel fulfilled either.”
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