150 Jahre nach der Erstveröffentlichung interpretiert die achtteilige Abenteuerserie „In 80 Tage um die Welt“ den weltberühmten Roman von Jules Verne neu. Die bisher im ZDF ausgestrahlte Minireihe liegt nun fürs Heimkino vor.
Im Jahr 1872 wettet der britische Exzentriker Phileas Fogg (David Tennant), dass er angesichts neuer Verkehrsmittel die Erde in 80 Tagen umrunden könne. Gemeinsam mit seinem französischen Diener Jean Passepartout (Ibrahim Koma) beginnt er eine spannende Reise ins Unbekannte, voller gewagter Abenteuer und unvergesslicher Begegnungen. Begleitet werden sie von der ehrgeizigen Journalistin Abigail „Fix“ Fortescue (Leonie Benesch), die in Foggs außerordentlichem Unterfangen eine heiße Schlagzeile wittert.
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Keine Frage: Jule Vernes „In 80 Tagen um die Welt“ gehört zu den Klassikern der Weltliteratur. Und er war seinerzeit auch Ausdruck einer Reiselust, ermöglicht durch diverse revolutionäre Verkehrsprojekte (Eisenbahnprojekte in den USA und Indien sowie die Eröffnung des Suezkanals). Die Welt touristisch zu erkunden, das schien plötzlich machbar. „In 80 Tagen um die Welt“ wurde nicht nur mehrfach auf die Bühne gebracht, sondern auch schon mehrmals verfilmt, unter anderem mit Peter Ustinov und Pierce Brosnan (1989).
Diese nun vorliegende deutsch-französisch-italienische Serie gehört aber zu den besseren Versuchen. Man sieht an, dass da Geld reingesteckt wurde. Mit Ashley Pharoah hat man eine namhafte Drehbuchautorin und mit Steve Barron einen großen Regisseur engagiert, dazu liefert Hans Zimmer die Musik. Schon mal gute Voraussetzungen. Pharoah nimmt sich hier jede Menge Freiheiten, weicht häufig von der Vorlage ab, was aber ganz gut funktioniert. Denn so werden Themen wie Rassismus und Emanzipation ganz anders angegangen, die Vorlage hatte da doch einen ziemlich kolonialen Ansatz. Hier schwingt stattdessen viel Zeitkritik mit, alleine deswegen lohnt sich diese bildgewaltige, moderne Bearbeitung des Stoffs schon.
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