Vier Jahre lang haben Giant Rooks ihre Fans nach ihrem ihrem international erfolgreichen Debüt “Rookery” schmoren lassen. Jetzt legt die Rock-Kapelle ihr lang erwartetes Nachfolgeralbum vor. Mit „How Have You Been?” bewegt sich die Band aus dem nordrhein-westfälischen Hamm mit großen Schritten weg vom Indie-Sound und hin zum Mainstream.
Keine Frage: Es waren aufregende Jahre für Giant Rooks. Die 2014 gegründete Art-Rock-Band – bestehend aus Sänger Frederik Rabe, Gitarrist Finn Schwieters, Bassist Luca Göttner, Keyboarder Jonathan Wischniowski und Drummer Finn Thomas – ging in dieser Zeit so richtig durch die Decke. Das Debütalbum “Rookery” erreichte 2020 Platz drei der Albumcharts und über 200 Millionen Streams, wurde mit Preisen und ausverkauften Touren auf der ganzen Welt gekrönt. Selbst in Nordamerika, für deutsche Bands keine Selbstverständlichkeit, waren Giant Rooks gefragt.
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Dann wurde es ruhiger. “ Nach dem Erfolg des Debüts waren wir erstmal ziemlich sprachlos”, erzählt Sänger und Songwriter Frederik Rabe. Die Band konzentrierte sich auf ihre Live-Shows und fand nach zwei Jahren unterwegs langsam wieder zurück ins gemeinsame Schreiben. “Wir waren dann fast überrascht, wie schnell und gut wir wieder zusammenarbeiten konnten und neue Songs entstanden sind”, so Rabe.
Fast episch lang
Es gab und gibt ja auch genug zu erzählen. Auf “How Have You Been?”, dem zweiten Longplayer der Band, fassen Giant Rooks die Höhen und Tiefen der vergangenen Jahre in 14 Songs zusammen. Ein mit 46 Minuten Spieldauer heutzutage fast episch lang anmutendes Album ist das Resultat. Und episch ist überhaupt das Stichwort: “How Have You Been?” ist fürs Stadion, die große Arena, gedacht. Giant Rooks bieten mittlerweile einen Pop-Rock an, mit dem man Bands wie Bastille, Coldplay oder Imagine Dragons Konkurrenz machen will. Die Band hat offenbar durch den großen Erfolg Blut geleckt und den Mainstream jetzt voll und ungeniert im Visier. Das Motto: Größer, höher, weiter. Das führt dazu, dass der Musik ein bisschen die edgyness abgeht, dass das Ganze dann und wann etwas zu poliert wirkt, was von der Kapelle aber durchaus eingepreist sein dürfte.
Es geht auf diesem Machwerk eben um die maximale Eingängigkeit. Nichts wird dem Zufall überlassen. Der Opener „For You“ flirtet gekonnt mit dem Brit-Pop, eine einnehmende Hymne zum Einstieg. Hymnisch wird es auch mit „Somebody Like You“, „Cold Wars“ und „Bedroom Exile“. „Morning Blue“ und „Pink Skies“ ziehen auf den Dancefloor. Alles gut, alles gefällig, aber eben auch sehr glatt. Am überraschendsten: „Brave New World“, das tatsächlich mit Krautrock-Anleihen daher kommt und zeigt, dass die Band auch außerhalb des Formatradios super funktionieren könnte.
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