Paul Weller - 66 (foto: Universal Music)

Paul Weller – 66

Erscheinungsdatum
Mai 24, 2024
Label
Universal Music
Unsere Wertung
8

Er ist eine der großen Konstanten: Kaum ein Künstler liefert so beständig ab wie der großartige Paul Weller. Der „Godfather of Britpop“ legt nun mit „66“ sein 17. Soloalbum (und sein 28. Album insgesamt) vor – einen Tag vor seinem 66. Geburtstag.

Es gibt nur wenige Künstler, die auf eine 50-jährige Karriere zurückblicken können und dabei nie zu einem Nostalgie-Act verkommen sind. Die auch nach einem halben Jahrhundert den Blick immer noch aufs Jetzt und aufs Morgen richten. Paul Weller ist immer eine dieser Ausnahmen gewesen. Ob mit The Jam, The Style Council oder solo: Der Gute ruhte sich zu keiner Phase seiner Karriere auf seinen Lorbeeren aus.

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Nun legt der Mann also mit „66“ ein neues Studioalbum vor. Der Titel und das Artwork von Sir Peter Blake (sein erstes für Weller seit „Stanley Road“ von 1995) sind eine Referenz an das herbstliche Alter des Briten. Das spielt auch inhaltlich eine größere Rolle auf der neuen Platte. „66“ ist ein doch eher nachdenkliches, recht introspektives, aber im Großen und Ganzen dennoch positives Album geworden. Auch wenn er nicht die Euphorie eines Udo Jürgens teilt: Weller schafft es, gleichzeitig die Wunder des Lebens und seine kaputten Realitäten zu verhandeln. Und zwischendrin gibt es auch ein paar Kindheitserinnerungen.

Viele Gaststars mit von der Partie

Trotz dieses Blicks nach innen war das Texten hier keine One-Man-Show. Einige Freunde und Weggefährten haben Weller hier unter die Arme gegriffen. Madness-Frontmann Suggs war ebenso mit von der Partie wie Noel Gallagher und Bobby Gillespie („Ship Of Fools“, „Jumble Queen“, „Soul Wondering“), Dr. Robert, Richard Hawley, Steve Brooks und Max Beesley. Zudem sind Erland Cooper und das Duo White Label als Co-Autoren zurückgekehrt. Hannah Peel hat Streicher-Arrangements beigesteuert. Darüber hinaus gibt es zwei Kollaborationen mit dem französischen Produzenten und Künstler Christophe Vaillant (Le Superhomard), während das Brooklyn-Trio Say She She den Gesang zu „In Full Flight“ beisteuert.

In der jüngeren Vergangenheit war Paul Weller ja in der Tat ein enthusiastischer Kollaborateur, aber auf „66“ lässt er es in dieser Hinsicht doch mal so richtig krachen. Da versteht man auch, warum seit dem bis dato letzten Album „Fat Pop (Volume 1)“ drei Jahre ins Land gezogen sind – für Weller eine ungewöhnlich lange Zeit zwischen zwei Longplayern.

Keine Frage: „66“ gehört zu den gemütlicheren Alben Paul Wellers. Zu den Glanzlichtern gehört das zart instrumentierte, folkige „Ship of Fools“, auch der Opener der Platte. Ihn kann man als eine Abrechnung mit dem Post-Brexit-Großbritannien lesen oder generell als Aufruf, nicht blind irgendwelchen Idioten hinterher zu laufen. Das rockige „Soul Wandering“ gefällt ebenso, gleichzeitig der Song, der am ehesten nach vorn geht. „My Best Friend’s Coat“ und „A Glimpse Of You“ erinnern stark an The-Style-Council-Zeiten. In dem souligen „Rise Up Singing“ entführt uns Weller hingegen in die 1970er Jahre. Wobei: Was heißt entführen? Wir kommen hier gerne mit. Ebenso auf die Disco-Tanzfläche, auf die er mit „Flying Fish“ lädt, oder in den Jazz-Club, in dem „Nothing“ kredenzt wird.

Anspieltipps
Ship Of Fools
Rise Up Singing
Flying Fish
My Best Friend's Coat
Soul Wandering
Nothing
8
Paul Weller altert wie ein guter Wein.
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