Schlachtfeld Spielplatz: “Frau Mutter Tier” ist eine deutsche Ensemble-Komödie über die alltäglichen Dilemmata verschiedener urbaner Mutter- und Frauentypen. Der temporeiche Streifen liegt nun fürs Heimkino vor.
Vollzeitmama Marie (Julia Jentsch) hat alles im Griff und gibt immer Tausend Prozent: Kindererziehung, Haushalt, Terminplanung mit dem Ehemann, eigentlich kein Problem für die Enddreißigerin. Wenn da nicht ihre übertriebenen Ansprüche an sich selbst wären. Die Marketingleiterin Nela (Alexandra Helmig, die auch am Drehbuch mitschrieb) dagegen versucht, die Bedürfnisse von Söhnchen Leo mit dem Neustart der eigenen Karriere unter einen Hut zu bringen, während ihr Ehemann sich ein zweites Kind wünscht. Und Singlefrau Tine (Kristin Suckow) will sich – trotz kleiner Tochter -, ihr Leben als junge Zwanzigjährige zurückerobern. Auf dem Spielplatz, dem Schlachtfeld der Mütter, wo man sich mit selbst gebackenen Dinkelkeksen gegenseitig zu übertrumpfen versucht, braut sich langsam etwas zusammen. Wie weit werden die Mütter gehen, um an ihrer eigenen Idee vom Glück festzuhalten? Oder hält das Leben überraschende Lösungen parat?
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Keine Frage: “Frau Mutter Tier” von Regisseurin Felicitas Darschin kommt nicht ohne Klischees aus. Im Gegenteil. Es gibt davon hier sogar jede Menge. Damit musste man bei einer deutschen Komödie ja auch irgendwie rechnen. Trotzdem darf man diese frische Komödie keinesfalls abschreiben. Das liegt zum einen daran, dass – aller Klischees zum Trotz – die Dialoge passen und der eine oder andere Gag auch tatsächlich zündet. Und zum anderen liegt es an Julia Jentsch (“Sophie Scholl – Die letzten Tage”), die hier als perfektionistische Übermutter glänzt. Irgendwie sympathisch, dass die ausgewiesene Charakterdarstellerin (“Effi Briest”) auch das eher Leichtfüßige beherrscht.
Wobei leichtfüßig hier nicht heißt, dass “Frau Mutter Tier” total anspruchslos ist. Im Gegenteil. Der Streifen ist auf wunderbar ironische Art und Weise gesellschaftskritisch. Nur das Ende will einen nicht so recht zufriedenstellen.
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