Wiedersehen mit dem besten Wanzenleger der Westküste. Zum 50. Geburtstag wird Francis Ford Coppolas Thriller „Der Dialog“ mit einer Neuauflage gewürdigt. Der Neo-Noir-Streifen aus dem Jahr 1974 liegt nun restauriert fürs Heimkino vor.
Harry Caul (Gene Hackman) ist einer der besten Abhörspezialisten der USA. Dem distanzierten und paranoiden Überwachungsexperten ist sein Beruf zur Obsession geworden. Als er in San Francisco einen scheinbar routinemäßigen Auftrag ausführt, bei dem er eine untreue Ehefrau und ihren Liebhaber verfolgt, wird Harry plötzlich selbst zum Opfer derselben modernen Technologie, die er verwendet, um andere zu zerstören. Als Harry das Büro des Ehemanns besucht, um die belastenden Tonbänder zu übergeben, versucht der Assistent seines Kunden, ihn abzufangen. Harry weigert sich, die Aufnahmen auszuhändigen, und entdeckt plötzlich, dass er möglicherweise ein Gespräch aufgezeichnet hat, das weitaus wichtiger ist als die ehelichen Eskapaden. Plötzlich hat sich Harry in einen Mord verstrickt …
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Als Francis Ford Coppolas Neo-Noir Meisterwerk 1974 anlief, war es direkt ein Kritiker-Liebling. Obwohl es stark von Michelangelo Antonionis „Blow Up“ inspiriert war. „Der Dialog“ wurde in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet, 1975 war der Streifen sogar in mehreren Kategorien für einen Oscar nominiert („Best Picture“, „Best Writing, Original Screenplay“, „Best Sound“). Gene Hackman brillierte in dieser bedächtig erzählten Charakterstudie und durfte das, weil Marlon Brando vorher abgesagt hatte. Mit den Themen „Verschwörungstheorien“ und „Überwachung“ griff der Film vorherrschende Ängste auf. Darunter litt er aber auch, zumal die USA gerade erst die Watergate-Affäre und mehrere Attentate (JFK, Malcolm X, Martin Luther King) zu verdauen hatten. Für einen unbeschwerten Filmgenuss war „Der Dialog“ da wohl zu nah an der Realität. Ein Publikumserfolg war der Thriller daher nicht. Fun fact: Hollywood-Legende Harrison Ford („Indiana Jones“) ist hier in einer seiner frühen Rollen zu erleben.
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