Brokenwood (foto: edel)

Brokenwood: Mord in Neuseeland – Staffel 1

Erscheinungsdatum
August 16, 2019
Verleih
Edel: Motion
Unsere Wertung
6
6
Unterhaltsam, aber ausbaufähig.
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Charmante Krimi-Serie made in Neuseeland: Die erste Staffel der Reihe „Brokenwood“, die dieses Jahr im Ersten Premiere im deutschen TV feierte, liegt nun auch fürs Heimkino vor.

Neuseeland – der Fantasy-Fan denkt da an „Herr der Ringe“, der Fußball-Fan an Ex-Profi Wynton Rufer, der Reise-Fan an einen malerischen Inselstaat im südlichen Pazifik. Krimi-Fans haben die Kiwis, wie sich die Einwohner Neuseelands selbst gern selbstironisch nennen, bisher nicht bedient. Das ändert sich jetzt mit „Brokenwood“ .

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Die Handlung dieser neuen Krimi-Reihe ist in dem titelstiftenden fiktiven Örtchen angesiedelt, das der Story nach nördlich von Auckland liegt. Auf den ersten Blick ist Brokenwood ein ganz normales, heimeliges Städtchen. Die Menschen sind freundlich, das Gemeinschaftsgefühl ist groß. Gerade mal 5000 Seelen leben dort – Tendenz fallend. Das vermeintlich beschauliche Städtchen ist die Gegend mit der höchsten Verbrechensrate Neuseelands. Also alle Hände voll zu tun für die hiesigen Ermittler – sehr zur Überraschung von Detective Inspector Mike Shepherd (Neill Rea), der sich just von Auckland nach Brokenwood versetzen und sogar zum Senior Sergeant degradieren ließ, um eigentlich einen Gang herunterzuschalten.

Der erfahrene Polizist – mit zahlreichen Ex-Frauen, seinem 1971er Holden Kingswood*** und seiner großen Leidenschaft für Country-Musik – wirkt zwar etwas zerknittert und schrullig, ist jedoch äußerst scharfsinnig. Unterstützt wird er bei seinen Ermittlungen von der gewissenhaften DC Kristin Sims (Fern Sutherland), die fast 20 Jahre jünger als Shepherds Gefährt ist. Trotz aller Unterschiedene ergänzen sich der warmherzige, lebensfrohe Mike und die engagierte und schlagfertige Kristin perfekt und werden, man ahnt es, nach anfänglichen Vorbehalten zu einem Dream Team. Zur tatkräftigen Truppe gehören überdies DC Sam Breen (Nic Sampson), die schwarzhumorige Rechtsmedizinerin Gina Kadinsky (Christina Ionda) aus Wladiwostok und last but not least die letzte von Mikes Ex-Frauen, Meredith Wilmott (Andi Crown), ihres Zeichens Leiterin der Kommunikationsabteilung der neuseeländischen Polizei. Außerdem steht Mikes Nachbar, der junge Maori Jared Morehu (Pana Hema-Taylor) dem ortsfremden Detective mit Rat und Tat zur Seite.

Die Episoden

1. Blut und Wasser (Blood & Water): Als zwei Fischer die Leiche eines lokalen Bauern im Fluss finden, kommt Detective Inspector Mike Shepherd nach Brokenwood, um den Todesfall zu untersuchen. Handelt es sich um den Selbstmord eines Mannes, der die Schuld am Tode seiner eigenen Frau nicht verwinden konnte, oder wurde er das Opfer eines Verbrechens? Als Mike die Tragödie hinter dem Fall aufdeckt, erfährt er auch, dass Brokenwood ein Ort ist, an dem das Böse unmittelbar unter der vermeintlich harmlosen Oberfläche lauert.

2. Bitterer Wein (Sour Grapes): Da Brokenwood für seinen außergewöhnlichen Merlot gerühmt wird, ist das alljährliche Weinfest ein großes Ereignis. Mike Shepherd, der kürzlich einen eigenen Weinberg gekauft hat, freut sich ganz besonders darauf. Als dann aber ein Jurymitglied und Weinkritiker tot aufgefunden wird – in einem Gärbottich ertrunken (DSS Shepherd: „Kein schlechter Tod für einen Weintrinker.“) – stehen die Festivitäten plötzlich an zweiter Stelle, hinter den Mordermittlungen. (Weingutbesitzerin James: „Was für ein tragischer Verlust.“ DC Sims: „So ist das leider mit jedem Tod.“ James: „Nein, ich meine den Wein.“).

3. Der letzte Abschlag (Playing the Lie): Eine Gruppe ehemaliger Mitglieder des Brokenwood Golf-Clubs haben sich für ihre regelmäßige Mittwochmorgenrunde versammelt. Während ihrer Annäherungsschläge an das erste Grün, entdecken sie eine entsetzlich entstellte Leiche. Es dauert einen Moment, bis die Golfer erkennen, dass es sich um die Clubbesitzerin Alison Stone handelt. Und so werden Mike und Kristin gerufen, um einen offensichtlichen Vergiftungsmord aufzuklären.

4. Tödliche Jagd (Hunting the Stag): Jaden Reid und seine engen Freunde begeben sich anlässlich seines Junggesellenabschieds auf einen Jagdausflug. Dieser endet tödlich – allerdings für den zukünftigen Bräutigam, dem durch den Kopf geschossen wurde. Zunächst scheint dies nur ein weiterer tragischer Jagdunfall inmitten des neuseeländischen Busches zu sein. Das einzige Problem ist, dass keiner seiner Freunde sich dazu bekennt, die tödliche Kugel abgefeuert zu haben. Geschossen hatten sie alle gleichwohl – nur gibt es keine toten Hirsche, die das beweisen könnten. Wer hat also Jaden erschossen? Und wurde er mit einem Hirsch verwechselt, oder war hier gar etwas Unheimlicheres im Spiel?

Fazit

Hat ein bisschen gedauert: In Neuseeland läuft „Brokenwood“ schon seit 2014, eine sechste Staffel ist dort derzeit bereits in der Mache. Hier sicherte sich das Erste die Rechte an der Serie erst in diesem Jahr. Bekommen hat man dafür eine recht konventionelle Krimiserie, die dann und wann stark an „Inspektor Barnaby“ erinnert. Die oft skurrilen Morde, der Humor, das bildhübsche Setting – Parallelen sind da eindeutig auszumachen. Natürlich reicht „Brokenwood“ aber nicht ganz ans britische Vorbild ran. Die Plots sind zwar ganz gut, die Spannung trägt aber nicht immer über die Spielfilmlänge. Dann und wann wirken die Episoden einfach einen Tick zu lang und die Erzählweise zu gemächlich. Auch bei den Dialogen ist streckenweise Luft nach oben, wobei die mäßige deutsche Synchro auch eine Rolle spielt. Im Originalton bietet das Ganze deutlich mehr. MVP der Serie ist eindeutig der Hauptdarsteller – mit seiner Form steht und fällt hier der Unterhaltungswert.

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