Ein politisch korrektes Abendessen, um den eigenen Job zu retten: Darum dreht sich alles in „Alter weißer Mann“. Die Komödie mit Starbesetzung liegt nun fürs Heimkino vor.
Die Zeiten sind sensibel. Das muss Familienvater Heinz Hellmich (Jan Josef Liefers) schmerzhaft feststellen, als ihm nach einigen ungeschickten Fehltritten in der Firma der Jobverlust droht. Um zu beweisen, dass er kein „alter weißer Mann” ist, lädt er seinen Chef (Michael Maertens) und weitere Gäste (oder heißt es Gäst*innen?!) zu einem Dinner zu sich nach Hause ein. Mitsamt seiner Familie will er sich von seiner besten und politisch korrektesten Seite präsentieren! Doch schon in der Anbahnung des Abends tappt Heinz von einem Festnäpfchen ins nächste und stellt dabei fest, dass seine Frau Carla (Nadja Uhl), seine Kinder und auch Opa Georg (Friedrich von Thun) nicht gerade pure Harmonie ausstrahlen. Als nach vielen Turbulenzen endlich alle an einem Tisch sitzen, beginnt die Fassade der Familie schnell zu bröckeln …
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Warmherzigkeit statt Boshaftigkeit
Alte weiße Männer sind für viele ein Feindbild geworden. Sie sind privilegiert, sich dessen aber nicht bewusst, reißen ständig rassistische oder sexistische Witze, sind irgendwie von gestern und stellen das auch noch stolz zur Schau. Soweit zumindest die Vorurteile, die in der Komödie „Alter weißer Mann“ nun von Regisseur Simon Verhoeven („Willkommen bei den Hartmanns“, „Männerherzen“) genüsslich verhandelt werden. An die überhitzt diskutierten, großen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit wagt sich der Gute ohne Boshaftigkeit, sondern mit Warmherzigkeit.
Der Film bringt die Pole zusammen, will nicht spalten. Das Motto: Vertragt euch statt empört euch. Und so werden die Figuren, ob woke oder nicht, auch fast alle recht sympathisch gezeichnet. Mit Jan Josef Liefers, Nadja Uhl, Friedrich von Thun, Michael Maertens, Meltem Kaptan, Elyas M’Barek, Yun Huang, Denise M’Baye sowie Momo Beier und Yuri Samwinkler hat Verhoeven dafür die perfekte Cast zusammengestellt. Da verzeiht man auch, dass der eine oder andere Gag allzu erwartbar ist.
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