Da ist es nun: Mit „MINT“ legt die deutsch-britisch-kanadische Künstlerin Alice Merton nun ihr Debütalbum vor. Auf der Platte zeigt sich die Gute vielseitig, knüpft aber an den Sound an, der sie vor fast drei Jahren bekannt gemacht hat.
Die meisten werden den Song noch im Ohr haben – ob gewollt oder nicht: 2016 gab es hierzulande an Alice Mertons „No Roots“ kein Vorbeikommen. Später wurde die eingängige Pop-Nummer mit dieser penetrant catchy Bassline auch in den Vereinigten Staaten veröffentlicht und schließlich siebenfach mit Platin ausgezeichnet. Ein Number One-Hit, rund um den Globus, über diese gewisse Rast- und Wurzellosigkeit, die die junge Musikerin verspürt, die in ihren damals 24 Jahren stolze zwölf Mal umgezogen war.
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Sie hätte sich nun treiben lassen können, die gute Alice, und schnell ein Debütalbum vorlegen können. Sich hetzen lassen. Doch sie hat sich Zeit gelassen. Fast drei Jahre. Musikalisch und thematisch knüpft sie aber dennoch an den Sound an, dessen Fundament sie mit „No Roots“ gelegt hat. Eingängigkeit, Beatlastigkeit (exemplarisch: der Opener „Learn To Live“) – das sind die Gebote der Stunde. Der Track „Homesick“ stößt sogar inhaltlich in die gleiche Kerbe wie Mertons großer Hit.
Merton kann es auch ruhiger angehen lassen
Der nächste große Wurf dürfte aber die Single „Why So Serious?“ sein, auf der sich Merton euphorisch gibt. Die gute Laune steht ihr ebenfalls gut zu Gesicht, selbst wenn sie sich mal mit Wut („Lash Out“) mischt.
Dass sie auch ruhig und nachdenklich kann, beweist Merton dann mit Songs wie der Ballade „Honeymoon Heartbreak“ oder dem Titel „Speak Your Mind“. In letztgenanntem Lied fordert Merton ihren Gegenüber auf, über die eigenen Gedanken zu sprechen und diese nicht für sich zu behalten.
Die Lyrics betreffend hat Merton durchaus noch Steigerungspotenzial, das eine oder andere Klischee too much wird dann doch bedient, insgesamt ist ihr Debüt aber durchaus gelungen. Und wohl der Startschuss für eine große Pop-Karriere.
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