Marco Schmedtje (foto: Sven Sindt)

24 Stunden mit … Marco Schmedtje

Obwohl er seit Jahren als Allround-Musiker, Komponist, Arrangeur und Produzent unterwegs ist, ist Marco Schmedtje bislang skandalös unterbekannt.  Wahrscheinlich, weil er einfach kaum Zeit hat, Soloalben aufzunehmen. Denn irgendwie ist immer was. Schmedtje ist überall zu finden, ob an großen Theatern zwischen Hamburg und Wien, in Profistudios an Instrument und Reglern oder seit nunmehr 20 Jahren als ständiger Sidekick an der Seite Jan Plewkas (Selig).  Aber: Solo kann er eben auch, wie sein jüngstes Album „Marzipan“ beweist, das im November auf den Markt kam. Eine wunderbare Sammlung aus zehn kunstvollen Kompositionen, lässigem Gitarrenpicking und lyrischen Texten. In dieser 24-Stunden-Episode hat Schmedtje einen typischen Arbeitstag während der Aufnahmen für uns dokumentiert.

„Es war Mitte Juni und mittlerweile sehr heiß im Studio. Wir waren damit beschäftigt, die letzten Overdubs für „Marzipan“ aufzunehmen. Alle Streicherparts waren beisammen, die Drums waren fertig und es fehlten hier und da noch ein paar Kleinigkeiten wie Chöre und Gitarrenschnipsel. Für einen Song hatten wir die Idee, ein kleines Set aus Trompeten und Flügelhörnern spielen zu lassen. Ein Kollege machte daraufhin ein Layout und schickte uns das Demo. Wir waren begeistert und hatten noch eine kleine Änderung in den Harmonien vorgeschlagen. Es wurde ein Termin für die Abgabe vereinbart und wir arbeiteten derweil weiter an den Songs und bereiteten alles für den Mix vor. Es war jetzt alles soweit fertig bis auf die Trompeten und Flügelhörner. Wir riefen den Kollegen an und fragten ihn, ob er es jetzt schicken könnte. Da antwortete er entsetzt, dass er sich mittlerweile im Urlaub befände und es in all der Hektik vergessen hatte, es uns zu schicken. Er saß also in Süditalien und unsere Files waren in einer Wohnung in Hannover-Linden auf irgendeiner Festplatte.

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Ein erlösender Anruf

In den nächsten Tagen telefonierten wir ständig mit ihm um nach einer Lösung zu suchen, wie wir an unsere Spuren kommen könnten. Es gab niemanden, der direkten Zugang zu der Wohnung besaß oder einen Zweitschlüssel hatte. Wir waren ratlos und überlegten wie es jetzt weiter gehen sollte, als doch noch der erlösende Anruf kam. Es gab anscheinend vor vielen vielen Jahren eine Mitbewohnerin, die ihren Wohnungsschlüssel niemals abgegeben hatte. Wir telefonierten einge Zeit rum und konnten sie tatsächlich ausfindig machen. Sie lebte mittlerweile in Lüneburg und hatte tatsächlich noch den Schlüssel. Es war ein heißer Tag mit strahlend blauem Himmel, als ich mich mit der Bahn auf den Weg nach Lüneburg machte, um den Schlüssel abzuholen. So kamen wir doch noch rechtzeitig an die Festplatte und die Trompeten schafften es aufs Album.“

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