Ein ungleiches Team auf Achse: In dem tragikkomischen Road-Movie „Wenn Fliegen träumen“ raufen sich zwei Schwestern, die bis auf ihren Vater so gar nichts miteinander gemein haben, zusammen. Des Erbes wegen. Der herrlich schräge Streifen ist soeben fürs Heimkino erschienen.
Eine einsame Psychotherapeutin (Thelma Buabeng) und ihre suizidgefährdete, krebskranke Halbschwester (Nina Weniger) machen sich nach dem Tod ihres Vaters auf den Weg von Berlin nach Norwegen, um ihr Erbe anzutreten. In einem roten Feuerwehrauto, das ebenfalls Teil des Deals ist. Begleitet von einem Spanier (Johannes Klaussner), der nach Finnland will. Verfolgt von einem Haufen gestrandeter Persönlichkeiten (Niels Bormann, Tina Amon Amonsen, Robert Glatzeder, Zoltan Paul, Sebastian Schwarz und Katharina Wackernagel). Umnebelt von Wodka und Tabletten. Und irgendwo dazwischen ein paar Fliegen, die plötzlich anfangen zu träumen …
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Ja, ein Hauch von Jim Jarmusch umweht „Wenn Fliegen träumen“. Ungewöhnlich für das deutsche Kino. Insofern schon mal Daumen hoch für Katharina Wackernagel, die mit diesem skurillen Road-Movie ihr Regiedebüt abliefert. Zumal die Gute weder von TV-Sendern noch irgendwelchen Förderanstalten auf irgendeine Art und Weise bei der Produktion unterstützt wurde. Support gab es nur vom eigenen Bruder: Jonas Grosch half beim Drehbuch. Die Mühe der beiden hat sich aber gelohnt. „Wenn Fliegen träumen“ ist echt Filmkunst. Ein melancholischer Trip, unkonventionell erzählt, mit spürbar viel Liebe gemacht und gespielt. Macht Spaß, auch wenn vielleicht die eine oder andere Szene etwas zu bemüht wirkt. Der Score ist aber auf jeden Fall überaus passend.
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