Wallis Bird (foto: Tobias Ortmann)

Wallis Bird – I Lose Myself Completely 

Die großartige Wallis Bird hat dieser Tage nicht nur mit „Hands“ ein neues Album vorgelegt, sondern mit dem Clip zu ihrer Single „I Lose Myself Completely“ auch ein schmuckes neues Video. Unser Musikfilmchen der Woche.

Die neue Single ist Teil des siebten Bird-Studioalbums „Hands“, das gerade erschienen ist. Darauf sind, wie sie selber sagt: Neuneinhalb Songs für neuneinhalb Finger. Dazu muss man wissen: Wallis Bird spielt Gitarre seit sie ein Kind ist. Und hatte damals, als Linkshänderin, einen Unfall mit einem Rasenmäher. Sie verlor alle Finger der linken Hand, von denen zum Glück vier wieder angenäht werden konnten. Trotzdem musste sie sich das Gitarrenspielen völlig neu und auf eigene Weise drauf schaffen. Die Bedeutung dieses Satzes kann man wahrhaftig sehen: Zum Beispiel wenn man Wallis auf der Bühne erlebt, wie sie ihre Rechtshänder-Gitarre quasi verkehrt-herum spielt und damit auch musikalisch eine sehr eigene Note in ihre leidenschaftliches Spiel bringt.

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Eine Geschichte, die direkt zum Titel der Platte führt, wie sie erklärt: „‚Hands‘ ist schon als Wort unfassbar stark. Weil Hände Sicherheit vermitteln, aber auch Gewalt zufügen können. Hände ermöglichen Sinneswahrnehmungen, die mit zu den schönsten gehören, die man erleben kann, zum Beispiel, wenn man einem geliebten Menschen durch die Haare streicht. Zum ersten Mal Dinge bei der Produktion aus der Hand gegeben zu haben – das ist eine weitere Bedeutungsebene, die erst Wochen später zu mir kam.“ Daran ist wiederum Produzent und Musiker Philipp Milner „Schuld“, der mit seiner Schwester Eva das Duo Hundreds bildet. Wallis Bird besuchte Philipp Milner in seinem Studio im Wendland, wohnte zu Beginn für eine Woche bei ihm und seiner Familie und begann mit der Arbeit an dem, was später „Hands“ werden sollte.

Bird geht neue Wege

War „Home“ aus 2016 noch die intime Bestandsaufnahme ihrer großen Liebe, bei der man Wallis‘ mit ihrer Partnerin Tracey in einer innigen Umarmung auf dem Cover sieht, folgte im Jahr vor der Pandemie die kämpferische, persönlich-politische Platte „WOMAN“. Dafür öffnete Wallis Bird die eigens beschriftete Genre-Schublade „Solk“ – ein Amalgam aus Soul und Folk, was die Sache ausgesprochen gut traf. So einen catchy Aufhänger wird man für „Hands“ diesmal nicht finden. Dafür ist zu viel Bewegung in diesen Liedern, zu viel Experimentierfreude. Dafür sind zu viele Synths, Beats und Geräusche an Bord, bei denen man sich fragt: Hatte ich so was bei Wallis Bird schon mal gehört?

Das exzessive „I Lost Myself Completely“ mit seinen 80s-Beats, auch eine Liebeserklärung an ihre Wahlheimat, gehört auf der Platte sicherlich zu den Glanzlichtern. Der Clip dazu: nicht minder spektakulär. Für Animation und Regie war dabei Fergal Brennan zuständig.

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