The Specials - Protest Songs 1924-2012 (foto: universal music)

The Specials – Protest Songs 1924-2012

Erscheinungsdatum
Oktober 1, 2021
Label
Universal Music
Unsere Wertung
7.5
Anspieltipps
Freedom Highway
Everybody Knows
Black, Brown And White
7.5
Stand up!
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Still pissed off: The Specials melden sich mit einem neuen Album zurück. Auf „Protest Songs 1924-2012“ machen die britischen Ska-Legenden ihrem Ärger in zwölf politischen Tracks Luft.

Sie gehören zu den wichtigsten Bands der späten 1970er und frühen 1980er Jahre: The Specials. Die 1977 in Coventry gegründete Kapelle vermischte seinerzeit einen tanzbaren Ska- und Rocksteady-Sound mit einer gewissen Punk-Haltung. Schon zu Anfang ihrer Karriere sangen sie von Rassismus, Krieg, Arbeitslosigkeit und den Widrigkeiten des urbanen Alltags. Als Multi-Kulti Flagship der 2 Tone Bewegung, gaben sie politische Statements ab sobald sie eine Bühne betraten.

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Das Line-Up der Kapelle wechselte über die Jahre mehrfach. Aus den frühen Tagen sind aber noch die Gründungsmitglieder Horace Panter und Lynval Golding dabei, außerdem Sänger Terry Hall, der kurz nach der Formation zur Band stieß. In diesem Sommer feierte die Gruppe 40-jähriges Bestehen – und sie garniert die Festivitäten nun mit einer neuen LP. Es ist ein Coveralbum geworden, wenn man so will, aber ein besonders. Die Tracklist umfasst zwölf politische Songs, die zwischen 1924 und 2012 entstanden sind. Ein Streifzug durch die lange Geschichte des musikalischen Protests. Die Bandbreite reicht dabei von Folk bis Post-Punk, von uplift-Nummern bis zu Satire, von Kingston bis Alabama. Sie ist auch Ausdruck dafür, dass es keine festen Regeln für einen Protestsong gibt. Alles was dazugehört ist, die Kombination aus dem, was gesagt werden soll in Verbindung mit der Musik, die gehört werden soll. „Die Leute benutzen Musik als Vehikel für Protest seit Menschengedenken“, so Bassit Horace Panter. „Ungerechtigkeit ist zeitlos“.

Die Wut ist nicht verraucht

Die Band nähert sich den ikonischen Originalen mit viel Respekt. Zu den Glanzlichtern gehört dabei etwa „Freedom Highway“, von Pops Staples geschrieben und 1965 von den Staples Singers aufgenommen. Bestandteil des Soundtracks für die Selma-nach-Montgomery-Märsche im selben Jahr, die zu den emotionalen Höhepunkten der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gehört. Auch das pessimistische, dennoch aber humorvolle „Everybody Knows“, im Original von Leonard Cohen, steht den Specials gut zu Gesicht. Der Track ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Bedeutung eines Songs, in einem anderen Kontext gehört, über die Jahre ändern kann. Konnte man die Textzeile „The plague is coming“ 1988 als AIDS-Referenz lesen, hat man beim Hören heute automatisch Covid-19 im Sinn.

Überhaupt ist es vielleicht die bitterste Erkenntnis, dass die Protestsongs, ob sie nun von Rassismus oder anderen Ungerechtigkeiten handeln, im Kern leider noch schmerzhaft aktuell sind. Es gibt immer noch Gründe, wütend zu sein. Vielleicht mehr denn je.

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