The Cranberries - In The End (foto: bmg)

The Cranberries – In The End

Erscheinungsdatum
April 26, 2019
Label
BMG Rights Management
Unsere Wertung
7
Anspieltipps
All Over Now
In The End
Illusion
Wake Me When It's Over
7
Ein würdiger Schlusspunkt.
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Knapp ein Jahr nach dem Tod ihrer Frontfrau Dolores O’Riordan verabschieden sich The Cranberries nun mit einem letzten Album: Auf „In The End“ ist die frühere Frontfrau der irischen Rockband noch zu hören.

Ihr Tod kam unerwartet. Am 15. Januar 2018 wurde Dolores O’Riordan tot in der Badewanne ihres Londoner Hotelzimmers gefunden. Angezogen, mit Weste und in Schlafanzughose. Es war Alkohol im Spiel, hieß es im Polizeibericht. Die irische Sängerin hatte lange Probleme mit dem Trinken, überdies litt sie an einer bipolaren Störung. Ihr plötzlicher Tod schockte die Musik-Welt.

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Es war zeitgleich das Aus der Cranberries. Der Band war schnell klar, dass sie nicht ohne ihre Sängerin weiter machen würden. Die Gruppe – Dolores O’Riordan, Noel Hogan, Mike Hogan und Fergal Lawler – ging aus der Pre-Brit-Pop-Szene der frühen 90er Jahre hervor. Der renommierte Melody Maker beschrieb ihren markanten Signature-Sound aus Indie-Gitarren und Dolores‘ unverwechselbarem, von der keltischen Musik beeinflussten Gesang mal als „die Stimme einer Heiligen, gefangen in einer Glasharfe“. Mit Klassikern wie „Linger“, „Zombie“ oder „Dreams“ feierten die Cranberries innerhalb kürzester Zeit internationale Erfolge. Weltweit setzten sie 40 Millionen Einheiten ihrer Alben ab. 

Das Album als Kraftquelle

Ihr achtes Album, das nun auch zum letzten wurde, packte die Band ab Mai 2017 an. Sie befand sich damals gerade auf Tour. Bis zum Winter des gleichen Jahres hatten Noel und Dolores an den Demos der Songs gebastelt, die heute auf dem Album zu hören sind. „Dolores zog ihre ganze Kraft aus der Aussicht, dieses Album zu machen und wieder auf Tour zu gehen, um die Songs live zu spielen“, blickt Noel zurück. Um ihren Tod besser verarbeiten zu können, beschäftigten sich Noel, Mike und Fergal noch einmal mit den Liedern. Gemeinsam mit Dolores‘ Familie entschieden sie, ihre verstorbene Freundin mit der Fertigstellung des Albums zu würdigen. Auch wenn man natürlich ein bisschen Bauchschmerzen hatte.

Mit Songs in den verschiedensten Aufnahmestadien ging es zu Stephen Street, der schon die vier letzten Cranberries-Alben produzierte. Vier Wochen arbeitete die Band in einem Londoner Studio daran, Dolores‘ originalen Demo-Vocals einen musikalischen Unterbau zu schaffen. „Es war eine irgendwie bittersüße Zeit“, erinnert sich Noel. „Neue Tracks aufzunehmen, ist immer eine aufregende, großartige Sache. Und einer der besten Aspekte, in einer Band zu sein. Als wir dann abends unsere verschiedenen Instrumente einspielten, wurde uns jedesmal schmerzlich bewußt, dass Dolores ja nicht mehr da ist, um mit uns gemeinsam an den Songs zu arbeiten.“

Ein Song erinnert stark an „Zombie“

Und so verabschieden sich die Cranberries nun mit elf Songs. Elf Songs, auf denen die Band ihrer verstorbenen Frontfrau spürbar die Bühne bereitet, sie strahlen lässt und sich hinter ihr zurücknimmt. Dolores‘ charismatische Stimme steht hier klar im Fokus. Dann und wann geht es akustisch zu. Auf Liedern wie dem traurigen „All Over Now“ werden dann die achtziger Jahre beschworen. Fast schaurig, dass Dolores hier die Zeilen „Do you remember? Remember the place? In a hotel in London?“ singt.

Allerdings geht’s auch mal im typischen Cranberries-Stil zur Sache. Mit diesen lieb gewonnenen Wechseln zwischen Laut und Leise. Ein Beispiel: „Wake Me When It’s Over“, das an „Zombie“-Zeiten erinnert. Nummern wie „In The End“ oder „Illusion“ beziehen sich wiederum eher auf die frühen Cranberries-Sachen.

Kurzum: Es ist ein traurig-schönes Werk, mit ebenso traurigen Texten, mit dem die Cranberries sich zum letzten Mal verbeugen. Und ihren Fans Gelegenheit geben, sich ihrerseits von einer großen Künstlerin zu verabschieden.

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