Riad Sattouf - Esthers Tagebücher: Mein Leben als Fünfzehnjährige (foto: reprodukt)

Riad Sattouf – Esthers Tagebücher: Mein Leben als Fünfzehnjährige

Erscheinungsdatum
Juni 13, 2022
Verlag
Reprodukt
Unsere Wertung
8

Riad Sattoufs Comic-Reihe „Esthers Tagebücher“ geht in die nächste Runde. In „Mein Leben als Fünfzehnjährige“, gerade veröffentlicht, bricht nun die Pandemie in das Leben der jungen Französin ein.

Das Projekt dürfte mittlerweile bekannt sein. Seit mehreren Jahren begleitet der in Paris geborene, aber in Libyen und Syrien aufgewachsene Künstler Riad Sattouf die junge Esther, die Tochter eines Bekannten, und hält ihre Gedanken und Erfahrungen in Comic-Form fest. Ein Projekt, das auf zehn Jahre angelegt ist. In Frankreich erscheinen diese Geschichten einmal pro Woche im Nachrichtenmagazin „L’Obs“. Hierzulande werden die Comics gesammelt und jährlich als Band veröffentlicht.

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In dem nun vorliegenden Band besucht Esther die achte Klasse. Und sie hat natürlich jene Sorgen und Interessen, die Schülerinnen in ihrem Alter eben so haben. Sie schwärmt für den Schauspieler Timothée Chalamet. Ist beeindruckt von der YouTuberin und Influencerin Léna Mahfouf. Führt eine Beziehung mit einer Ferienliebe (Abdelkrim), über die sie nur ungern spricht (zu privat!), darf zum ersten Mal eine große Geburtstagssause (mit Alkohol, ja, Alkohol!) veranstalten und auch ihr erstes Instagram-Profil erstellen, das natürlich unweigerlich Psychopathen anzieht.

Plötzlich Pandemie

Dann aber bricht Corona auch in das Leben der Fünfzehnjährigen ein. Die ersten Meldungen aus China. Das Virus plötzlich in Frankreich. Masken. Handdesinfektionen. Der erste Lockdown. Eine Familie, eingepfercht auf engstem Raum. Der Bruder und seine Verschwörungstheorien. Der Vater und seine Hypochondrien. Momente, Szenen, wie sie jeder aus seinem privaten Umfeld kennt. Und so werden Esthers Tagebücher plötzlich zu einer Art zeitgeschichtlichem Dokument.

Der ganz normale Wahnsinn wird von Riad Sattouf gewohnt liebevoll in Text und Bild festgehalten. Das Ganze wirkt authentisch, auch wenn sich der Künstler sicher hier und da seine Freiheiten nimmt und Esther den einen oder anderen Moment etwas anders erlebt hat, wie sie dann und wann kommentiert. „Eine Art Langzeitstudie über das Erwachsenwerden“, nannte der „Tagesspiegel“ die Reihe einmal. Und die wird auch nach der Hälfte des Projekts nicht langweilig.

8
Die Serie bleibt stark.
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