In ihrer Heimat sind The Coronas bereits seit vielen Jahren erfolgreich. Jetzt schicken sich die Iren an, auch in Deutschland Fuß zu fassen. Mit „Thoughts & Observations“ legt die Alternative-Pop-Rock-Kapelle nun ihr achtes Studioalbum vor. Ob es damit gelingt?
Nein, mit der unsäglichen Pandemie hat der Name The Coronas nichts zu tun. Als sich die 2003 gegründete und zunächst als Kiros firmierende Band 2006 den Namen „Corona“ gab, hatte sie eher einen bekannten Schreibmaschinenhersteller im Sinn. Damit aber keinerlei Verwechslungsgefahr mit einem gleichnamigen italienischen Dance-Act aufkommen konnte, benannte sich die irische Kapelle kurzerhand in The Coronas um.
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2003, 2006 – die Zahlen, mit denen wir hier hantieren, verraten es schon: The Coronas sind schon eine ganze Weile zusammen. Und das auch noch in mehr oder weniger gleicher Besetzung, einzig Gitarrist Dave McPhillips (2019 ausgestiegen) ist nicht mehr mit von der Partie, weil ihm das mit dem unsteten Touring-Leben nicht mehr so zusagte. Aus dem Quartett ist also ein Trio geworden, dennoch ist die Langlebigkeit der Band beeindruckend.
Alternative-Rock mit Pop-Appeal
In Irland liegen die Fans der Band zu Füßen, die vergangenen drei Alben peakten allesamt auf Platz eins der Charts. Und auch im Ausland nimmt man mehr und mehr Notiz von der Band, wie immer größer werdende Fanscharen in USA, Kanada und Australien belegen.
Nun also: Studioalbum Nummer acht. „Thoughts & Observations“ heißt das gute Stück. Frontmann Danny O’Reilly, Graham Knox (Bass) und Conor Egan (Drums) haben sich für die Aufnahmen ihre Touring-Musiker Lar Kaye (Gitarre), Cian MacSweeney (Saxofon) und Róisín O (Backing Vocals) mit dazu geholt. Und obwohl sich das Trio für diese LP also temporär zum Quintett ausgeweitet hat, bleiben sich The Coronas auf der Platte weitgehend treu. Sie liefern wie gewohnt Alternative Rock mit Pop-Appeal, häufig mit großen Arrangements ausgestattet. „Thoughts & Observations“ ist wieder ein sehr melodisches Album geworden, das einen scharfsinnigen Blick auf das Leben, Beziehungen und die Kunst wirft. Die große Bühne wird dabei wie immer mitgedacht. Dass man die Band immer wieder mit Coldplay vergleicht, kommt nicht von ungefähr.
Zu den Glanzlichtern gehört etwa die Ballade „Still On Your Good Side“, die ein bisschen den Geist von Springsteen atmet. Der erhebende Opener „Speak Up“ gefällt ebenso – zurecht wurde die Nummer auch vorab als Single veröffentlicht. Bei dem Duett „That’s Exactly What Love Is“, einem Trennungssong, machen The Coronas mal wieder gemeinsame Sache mit Gabrielle Aplin, ließen sich dabei diesmal ohrenscheinlich von Peter Gabriel und Kate Bush inspirieren. Nicht die einzige gelungene Kollaboration auf der Platte. Bei dem durchaus emotionalen „Confirmation“ geht der Band Jamie Duffy zur Hand. Auch dieses Zusammenspiel gefällt.
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