Udo Kier in einer seiner besten Rollen: Als schwuler Friseur begeistert der deutsche Kultstar mal ausnahmsweise nicht als Bösewicht. Das Drama, das auf einer wahren Begebenheit beruht, liegt nun fürs Heimkino vor.
Pat Pitsenbarger (Udo Kier), Coiffeur im Ruhestand, fristet sein Dasein in der Enge eines Pflegeheims in der Kleinstadt Sandusky, Ohio. Als er erfährt, dass die verstorbene Rita Parker Sloan („Denver Clan“-Legende Linda Evans) per Testament verfügt hat, ihn für ihre letzte Frisur zu engagieren, knurrt er: „Begrabt sie schlecht frisiert“. Doch die Aussicht auf Freiheit und die Möglichkeit, eine alte Rechnung zu begleichen, sind am Ende zu verlockend, um dem Angebot zu widerstehen. So begibt sich Pat auf einen epischen Trip zur Wiederentdeckung seiner selbst – und sieht dabei umwerfend aus.
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Die letzte Frisur muss sitzen. Udo Kier ist einer der wenigen deutschen Schauspieler, die den Sprung nach Hollywood geschafft haben und auch regelmäßig dort drehen. Oft wurde Kier dabei als Bösewicht besetzt. Diesmal tauscht er dieses Image gegen Seidenschals, lindgrüne Hosenanzüge und freche Sprüche ein. Er ist der flamboyante, Liberace-gleiche Anker dieses Dramas, das den Abschluss einer Trilogie bildet, die Regisseur Todd Stephens zu Ehren seiner Heimatstadt Sandusky drehte. Der Streifen ist bittersüß, witzig und bis in die Nebenrollen erstklassig besetzt: Pats Friseur-Rivalin Dee Dee Dale etwa wird von Jennifer Coolidge gespielt, die für ihre Darstellung in der Serie „The White Lotus“ einen Golden Globe erhielt.
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