"Fairy Tale" von Stephen King (foto: Heyne)

Stephen King – Fairy Tale

Erscheinungsdatum
September 14, 2022
Verlag
Heyne
Unsere Wertung
7

Mehr Dark Fantasy als Grusel: Horror-Altmeister Stephen King hat mit „Fairy Tale“ sein neuestes Machwerk vorgelegt. Held des Buchs ist der junge Charlie Reade, der den Schlüssel zu einer Märchenwelt findet und dort zwischen die Fronten von Gut und Böse gerät.

Der siebzehnjährige Charlie Reade führt wirklich kein leichtes Leben. Seine Mutter starb bereits, als er gerade Mal sieben Jahre alt war, sie wurde von einem Van überfahren. Sein Vater hat den Verlust nur schwer verkraftet und war zwischenzeitlich dem Alkohol verfallen. Mittlerweile ist er zwar trocken, Charlie hat aber immer noch Angst, dass er jeden Moment wieder rückfällig werden könnte.

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Eines Tages hilft Charlie dem grantigen Nachbarn Howard Bowditch, nachdem er diesen verletzt in seinem Garten vorfindet. Charlie bietet dem alten Mann an, sich um dessen Hund zu kümmern, die beiden freunden sich langsam an. Irgendwann offenbart ihm der von allen gemiedene mysteriöse Bowditch auf dem Sterbebett ein Geheimnis, das Charlie schließlich auf eine abenteuerliche Reise in eine andere, fremde Welt führt. Dort treiben mächtige Kreaturen ihr Unwesen. Die unterdrückten Einwohner sehen in Charlie ihren Retter. Aber dazu muss er erst die Prinzessin, die rechtmäßige Gebieterin des fantastischen Märchenreichs, von ihrem grausamen Leiden befreien …

Weiter unheimlich produktiv

Auch mit seinen 75 Jahren ist Altmeister Stephen King immer noch unheimlich produktiv. Ein großer Roman im Jahr, das muss schon sein. In den vergangenen beiden Jahrzehnten hat sich King ja immer wieder mal erfolgreich vom Horror-Genre wegbewegt und Ausflüge in andere Gefilde unternommen. Diesmal ist er im Bereich Dark Fantasy angekommen. Und er kredenzt dem Leser genau das, was der Titel verspricht: ein Märchen. Ein düsteres, versteht sich. gespickt mit Referenzen an die alten Märchen-Klassiker, von „Rotkäppchen“ bis hin zu „Hänsel und Gretel“, aber auch an Popkultur der vergangenen Jahrzehnte. Muss ihm eine diebische Freude beim Schreiben gemacht haben, die überträgt sich auf den Leser.

Klar, wie immer muss man bei King erstmal ein bisschen Geduld aufbringen, Kings Plot nimmt erst da Fahrt auf, wo andere schon die Schlussszene geschrieben haben (rund 300 Seiten). Das weiß man, das nimmt man in Kauf, das erwartet man irgendwie auch von einem King-Roman. Dafür sind dann eben die Figuren auch wirklich gut ausgearbeitet, man identifiziert sich mit ihnen, man entwickelt Sympathien. Das hat King drauf wie kein Zweiter.

Zwar ist der Roman nicht ganz so stark wie der Vorgänger „Billy Summers“ geworden, ein durchaus unterhaltsamer Beitrag zu seinem ziemlich umfangreichen Spätwerk ist King aber dennoch gelungen. Der Mann hält das Niveau weiter hoch – und schreckt sich auch nicht davor, politisch zu sein.

Lesezeichen

Stephen King – „Fairy Tale“, Originalverlag: Scribner, Hardcover mit Schutzumschlag, 880 Seiten, ISBN: 978-3-453-27399-3

7
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