Das Horror-Franchise „SAW“ geht in seine zehnte Runde – und kehrt zeitgleich zu seinen Wurzeln zurück. „SAW X“ ist nämlich zwischen SAW I und II angesiedelt. Der Streifen liegt nun fürs Heimkino vor.
Rückblende: Der erste „SAW“-Teil erzählt die Geschichte zweier Männer, die in einer kargen Kellerzelle aus ihrer Ohnmacht erwachen. Mit Ketten sind sie an gegenüber liegende Wände gefesselt. In der Mitte liegt eine übel zugerichtete Leiche. Nach und nach werden den beiden Fremden Hinweise zugespielt, die ihnen angeblich den Weg in die Freiheit oder einen elenden Tod weisen sollen. Aus diesem sparsamen Szenario entwickelte James Wan 2004 einen panischen Wettlauf mit der Zeit, dessen klaustrophobische Enge durch Rückblenden und einer parallelen Storyline über einen obsessiven Cop auf der Suche nach dem Jigsaw-Killer aufgebrochen wird.
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Nach den Ereignissen aus „SAW I“ sieht sich der Serienkiller John Kramer (Tobin Bell) mit dem Tod konfrontiert. Krebs! Ein Hirntumor. Er reist nach Mexiko, um sich dort einer experimentellen medizinischen Behandlung zu unterziehen. Die Hoffnung auf eine Wunderheilung treibt ihn an. Doch stattdessen entdeckt er, dass die gesamte vermeintliche Operation ein teuflischer Betrug ist. Mit einem neuen Ziel vor Augen kehrt der berüchtigte Serienmörder zu seiner Arbeit zurück. Er dreht den Spieß um und zieht die Betrüger auf seine ganz eigene, hinterhältige und raffinierte Art zur Rechenschaft.
Die beste Nachricht gab es bereits vorweg: Tobin Bell schlüpfte wieder in die Rolle des John Kramer, nachdem er im neunten Teil (2021) gefehlt hatte. Auch Kevin Greutert, der zuvor bereits „Saw VI“ und „Saw VII“ inszeniert hatte und darüber hinaus für den Schnitt von „Saw I-V“ und „Jigsaw“ verantwortlich war, war wieder mit von der Partie. Viel Nostalgie also, der man mit Mexiko einen neuen Handlungsort entgegensetzte. Tatsächlich gehört „SAW X“ zu den besseren Beiträgen der Filmreihe, zumal man Tobin Bell auch schauspielerisch endlich mal wirklich glänzen lässt. Der Mann trägt den Film, kann Seiten zeigen, die er vorher nicht zeigen konnte, steht endlich mal im Mittelpunkt. Das ruft beim Zuschauer Emotionen hervor, die er so bei „SAW“ wohl eher selten gespürt hat. Das macht den Film nicht nur für Genre-Fans interessant. Für schwache Nerven ist er aber nichts.
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