Sam Fender - Live From Finsbury Park (foto: universal music)

Sam Fender – Live From Finsbury Park

Erscheinungsdatum
Dezember 9, 2022
Label
Universal Music
Unsere Wertung
8.5

Sam Fender hat zwei triumphale Jahre hinter sich. Gekrönt hat der Gute das nun mit dem Release seines ersten Live-Albums. „Live From Finsbury Park“, mitgeschnitten am 15. Juli 2022 in London, zeigt einen jungen Musiker, der sich anschickt, ein echter A-Lister zu werden.

Corona kam für uns alle ungünstig, für Sam Fender aber ganz besonders. 2019 war ein bockstarkes Jahr für den jungen Mann aus North Shields, ein Jahr, das in der Veröffentlichung seines Alben-Erstlings „Hypersonic Missiles“ gipfelte. Gerade im UK war das Ding ein Riesenerfolg, dort ging es steil auf Platz eins. Gold. Die für 2020 geplante UK-Tour zum Album war ausverkauft, als es dann aber plötzlich hieß: Nix ist. Lockdown. Isolation. Fender setzte das Ganze schwer zu, wie er in Interviews verriet, zumal sich auch ein guter Freund von ihm das Leben nahm.

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Musik wie ein BBC-Drama

Fender ging es zwar mies, aber er nutzte die Zeit, um Material für ein neues Album zu sammeln. Den Blick richtete der Gute dabei sowohl nach außen als auch nach innen. Er verhandelte in den Songs, die er schrieb, vornehmlich seinen Übergang vom Teenager zum Erwachsenen. Es war eine Phase, in der er oft wütend war, sich allein fühlte. Gedemütigt. In der Schule lief es nicht, mit der Musik ebenfalls (noch) nicht. Fender fühlte sich, als hätte er einen „Loser“-Stempel auf der Stirn. Der eindringliche Track „Seventeen Going Under“, nach dem auch das zweite Album (2021) benannt ist, verhandelt diese Phase. Drogen. Schlägereien. Snuff-Videos. Emotionale Abgründe. Und ja, irgendwie klingt diese Hymne, die eben letztlich eine Ode ans Überleben ist, schwer nach Springsteen. „It’s a whole BBC drama in one song“, schrieb „Clash Music“. Kann man nicht besser ausdrücken.

Im Sommer 2022 hat Fender dieses Konzert im Finsbury Park gegeben, das jetzt als Live-Mitschnitt auf Vinyl erscheint, aber auch Teil der Deluxe-Edition von „Seventeen Going Under“ ist. Es muss ein magischer Sommer-Konzert-Tag in London gewesen sein. 45.000 Fans jubelten Fender damals zu, die Show war ausverkauft, klar. Die Stimmung? Prächtig. Ein Konzert, das einem umtriebigen, erfolgreichen Jahr sozusagen die Krone aufsetzte und bei dem Fenders Performance mindestens so gut ist wie bei dem gefeierten Glastonbury-Auftritt, den der junge Brite kurz vorher hinlegte.

Keine Experimente

Man wäre bei dem Gig gern dabei gewesen. Fender spielt hier mit viel Lust, der Sound ist hervorragend, treibend, druckvoll. Fender bleibt dicht an den Studioversionen, verzichtet auf wilde Experimente, so früh in der Karriere sicherlich kein Fehler, denn noch wirken die Songs im Original ja frisch genug. Die Playlist besteht zum großen Teil aus Songs seines neuen Albums, hat aber auch Nummern aus dem Erstling dabei. Den Opener „Will We Talk?“ etwa, ein hervorragender Eisbrecher, der den Weg in eine hervorragende Show freimacht. Die Erkenntnis: Sowohl die melancholischen als auch die temporeicheren Lieder funktionieren bei Fender live. Großes Kino.

Natürlich erinnert Fender auch live on stage ein bisschen an Springsteen, zumindest hier und da, und genau wie die Musik des Boss ist auch die des jungen Engländers einfach für die große Bühne, die große Arena gemacht. Rock-Hymnen für große Crowds. Übrigens: Im Juni 2023 wird er nicht nur zwei bereits restlos ausverkaufte Shows vor jeweils 55,000 Menschen im St. James Park in Newcastle spielen, sondern einen Monat zuvor eines seiner absoluten Idole in Italien supporten: Klar, Sie ahnen es: Bruce Springsteen …

SAM FENDER | LIVE 2023

18th May – Parco Urbano G. Bassani, Ferrara Italy (w/ Bruce Springsteen)
21st May – Circo Massimo, Roma Italy (w/ Bruce Springsteen)
23rd May – Fabrique, Milan Italy
9th June – St James’ Park, Newcastle / SOLD OUT
10th June – St James’ Park, Newcastle / SOLD OUT
23rd June – Ormeau Park, Belfast (Belsonic)
25th June – Malahide Castle, Dublin
8th July – TRNSMT Festival, Glasgow

Anspieltipps
Will We Talk?
Alright
Seventeen Going Under
The Borders
The Dying Light
8.5
Bockstark.
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