Esthers Tagebücher 11 (foto: reprodukt)

Riad Sattouf – Esthers Tagebücher. Mein Leben als Elfjährige

Erscheinungsdatum
Mai 31, 2018
Verlag
Reprodukt
Unsere Wertung
8
8
Unterhaltsam.
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Hat den Zusatz „nach einer wahren Begebenheit“ mal wirklich verdient: Der französisch-syrische Künstler Riad Sattouf hat mit „Esthers Tagebücher. Mein Leben als Elfjährige“ den zweiten Teil seiner laufenden Esther-Reihe veröffentlicht. Die Protagonistin ist dabei eine real existierende Person. Der konsequent aus kindlicher Sicht erzählte Band kommt im wunderbaren Großformat daher.

In Frankreich sind Esthers Geschichten längst ein Hit. Und auch in Deutschland kommt man so langsam auf den Trichter. Esther ist ein aufgewecktes Mädchen, das mit ihrer ziemlich normalen Familie in Paris lebt. Riad Sattouf ist ein Freund ihres Vaters. Aus den Geschichten, die sie ihm erzählt, hat der Künstler nun schon zwei Comics produziert. Der erste, der sich mit Esthers zehntem Lebensjahr befasst, erschien 2017. Jetzt, in Band Nummer zwei, ist Esther elf.

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In den 52 Geschichten, die Esther Sattouf erzählt hat, geht es natürlich einerseits um erwartbare Dinge wie die Furcht vor der Zahnspange, Stress mit Klassenkameraden oder Lehrern und die nicht immer einfache Beziehung zu ihren Geschwistern. So ist es beispielsweise brüllend komisch, wenn sie sich nach der Geburt ihres jüngeren Bruders Gedanken über ihre Mutter macht („Ist doch schön, dass eine wie sie jemanden gefunden hat, der ihr Kinder macht.“).

Bataclan und Nizza als Themen

Meist sind ihre Erlebnisse, Gedanken und Wunschträume ziemlich lustig. Allerdings hat der Comic auch seine ernsten, melancholischen Seiten. Etwa, wenn Esther die Bataclan- und Nizza-Attentate verarbeitet und von der Angst berichtet, die am Tag danach auf dem Schulhof herrschte. Klar, dass sie sich auch über die Motive der Täter so ihre Gedanken macht. (“Ich hab gehört, die Terroristen sterben gern, weil sie glauben, im Paradies warten Frauen auf sie, die ihnen was kochen.”).

Sattouf schafft es dabei, Esthers Erzählungen in wunderbare, mit einfachem Strich, aber viel Witz gezeichnete Episoden zu packen. Ulrich Pröfrock hat mit der deutschen Übersetzung auch alles richtig gemacht. Angelegt ist das auch soziologisch interessante Projekt übrigens auf acht Jahre, also acht Bände. Die Reihe soll enden, wenn Esther volljährig ist. Im Original erscheint sie im französischen Nachrichtenmagazin „L’Obs“.

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