Red Hot Chili Peppers - Return of the Dream Canteen (foto: Warner Music)

Red Hot Chili Peppers – Return of the Dream Canteen

Erscheinungsdatum
Oktober 14, 2022
Label
Warner Music
Unsere Wertung
7.5

Produktiv, produktiv! Mit „Return of the Dream Canteen“ legen die Red Hot Chili Peppers nun schon das zweite waschechte Studioalbum in diesem Kalenderjahr vor. Kein schlechter Output für eine Band, die kurz vor den Feierlichkeiten zu ihrem 40. Geburtstag steht.

Für alle Fans der Red Hot Chili Peppers war es natürlich eine Sensation, als Gitarrist John Frusciante im Jahr 2019 seine erneute Rückkehr zur Band feierte. Diesmal nach zehn Jahren Abstinenz, in denen sich der Gute vor allem der elektronischen Musik widmete. Denn natürlich: Ihre stärksten Phasen hatte die Band immer, wenn Frusciante für sie in die Saiten griff.

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Knapp drei Jahre mussten sich die RHCP-Anhänger aber gedulden, ehe dann auch endlich ein gemeinsames neues Album erschien. „Unlimited Love“, von Rick Rubin produziert, erblickte dann am 1. April 2022 das Licht der Welt, ging unter anderem in Deutschland, den USA sowie im UK auf Platz eins. Wie man damals hörte, hatte die Band mehr als 100 Songs in der Schublade, von denen sie 50 aufnahm. Ihr ursprünglicher Gedanke: 40 Tracks auf einem Album zu veröffentlichen, das aber auf sieben Discs gesplittet werden sollte. Fand das Label aber nicht so gut, am Ende einigte man sich darauf, zwei Alben zu veröffentlichen.

Und so erklärt sich dann der jetzige Release von „Return of the Dream Canteen“, sechs Monate nach „Unlimited Love“. Es handelt sich um die gleichen Sessions, aber nicht um Leftovers. „Return of the Dream Canteen“, das wird schnell klar, toppt „Unlimited Love“ eher noch, ist beileibe keine B-Seiten oder „Ach und dann war da noch“-Platte. Die Band, wieder begleitet von Produzenten-Legende Rick Rubin, ist in bestechender Form.

Melancholisch und melodiös

Unter den 17 neuen Songs befinden sich jede Menge Banger. Die Single „Eddie“ etwa, die RHCP dem großen Eddie Van Halen widmeten, der 2020 ja leider das Zeitliche segnete. Gefühlvolle Beats, kraftvolle Bassläufen und eine kathartischen Gitarre, dazu eine warme Melodie und ebenso warme Worte. Großes Kino. Erinnert ein bisschen an „Otherside“ aus dem Jahr 2000. Die Chili Peppers von ihrer melancholischen Seite, die sie auf diesem Album das ein ums andere Mal zeigen. Mal recht frei raus, mal eher unterschwellig. Ob es das Alter ist? Toten Kameraden – neben Eddie Van Halen etwa Layne Staley – wird hier des Öfteren gehuldigt.

Auch das funkige, „Tippa My Tongue“ bleibt haften. Der Song beginnt recht bedächtig und nimmt dann mit einer slicken Bassline, gewundenen Gitarrenklängen und stürmischen Riffs richtig Fahrt auf. Groovt, macht Laune, ist sexy. Und steht hier stellvertretend für ein gelungenes Alterswerk der „dystopischen Beach Boys“ (Washington Post) rund um Anthony Kiedis, bei dem diesmal vor allem Bassist Flea mal so richtig glänzen konnte.

Anspieltipps
Eddie
Tippa My Tongue
Handful
The Drummer
7.5
Würdiges Alterswerk.
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