Purple Disco Machine - Exotica (foto: sony music)

Purple Disco Machine – Exotica

Erscheinungsdatum
Oktober 15, 2021
Label
Columbia
Unsere Wertung
7
7
Zieht auf die Tanzfläche.
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Keine Frage: Es läuft bei Tino Piontek aka Purple Disco Machine. Der Dresdner DJ ist ein gefragter Mann. Er hat mit seinen Songs Gold und Platin in mehreren Ländern erreicht, Milliarden Streams eingefahren, Songs mit Elton John geschrieben, wurde von Lady Gaga für eine Release-Party gebucht und ist Resident in Ibiza. Jetzt hat er mit „Exotica“ sein zweites Studioalbum vorgelegt.

Die Pandemie hat in den vergangenen zwei Jahren bemerkenswerte Früchte getragen. Eingesperrt in ihre eigenen vier Wände, ohne jede Chance, sich am Wochenende die Seele in irgendwelchen Clubs aus dem Leib zu tanzen, haben die Menschen Disco-Musik wiederentdeckt. Sie haben sich den Dancefloor einfach in ihren Wohnzimmern eingerichtet. Einer, der ihnen den Soundtrack dafür lieferte, war Tino Piontek aka Purple Disco Machine. An „Hypnotized“, das er gemeinsam mit der Band Sophie and the Giants einspielte, kam 2020 niemand vorbei. Ein Hybrid aus Nu Disco und Indie, der ins Ohr und in die Beine ging – und nie wieder aus dem Kopf.

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Klar, dass die Nummer auf seinem zweiten Album „Exotica“ nicht fehlen darf. Es scheint die logische Konsequenz einer Entwicklung, zu deren prägendsten Momenten die Leidenschaft für die Musik von Prince und mit 16 die erste Begegnung mit Daft Punks „Homework“ gehören. Unverkennbar ist auch der noch frühere Einfluss von Italo-Disco, jenem kraftvollen Genre aus pulsierendem, euphorischem Pop, das in den 80er-Jahren die Dancefloors des europäischen Festlands beherrschte und, wie Tino berichtet, in Ostdeutschland seltsamerweise sogar erfolgreicher war als in Italien. „Aus irgendeinem Grund war das im Wesentlichen die einzige Art Popmusik, die damals im Radio erlaubt war,“ sagt Tino, der die DDR noch miterlebt hat. „Das war also automatisch die Musik, mit der ich aufgewachsen bin.“ Die Behörden schienen zu glauben, Disco könne nicht politisch sein. Natürlich ein Trugschluss. Disco war schon immer Gegenkultur. Anti-Establishment.

Exotisch im eigenen Land

Vier Jahre nach seinem Debüt „Soulmatic“ bringt Tino nun also „Exotica“ auf den Markt. Der Name ist kein Zufall. „Ich spielte Shows auf der ganzen Welt – nur in Deutschland verstand niemand meine Musik“,  erinnert sich Tino an die Zeit vor „Hypnotized“. Am Ende aber hat ihn diese Situation gestärkt: „Ich habe mich in meiner eigenen Stadt immer irgendwie exotisch gefühlt.“ Der Albumtitel, er ist daher auch ein kraftvolles Statement.

Das neue Album wurde zum größten Teil in einem Studio in einem umgebauten Lagerhaus fünf Minuten von Tinos Haus entfernt zusammengebraut und noch während des Lockdowns fertiggestellt wurde. „Anfang 2020 war ich kurz davor die Deadline, die ich mir für das Album gesetzt hatte, zu verpassen. Aber dann hat sich alles verändert und ich hatte plötzlich ein bisschen mehr Zeit als geplant“, erinnert er sich. „Zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren hatte ich die Möglichkeit, jeden Tag im Studio zu sein. Ich habe meine Kinder jeden Morgen in den Kindergarten und in die Schule gebracht und bin dann ins Studio gefahren.“

Den Geist von Phil Collins gechannelt

Er vertiefte sich in seine analogen Synthies und ersetzte einige, von denen er sich in der Vergangenheit getrennt hatte. Neben Kollaborationen mit so unterschiedlichen Talenten wie Sophie and The Giants („Hypnotized“), Eyelar („Dopamine“) und Moss Kena and The Knocks („Fireworks“), umfasst das Album mehrere Co-Writings mit Jamiroquais Matt Johnson, mit dem Tino eine enge Beziehung aufgebaut hat, seit Purple Disco Machine 2017 Jamiroquai supportete. Auch Derrick McKenzie, Jamiroquais Schlagzeuger, taucht bei einigen Tracks von „Exotica“ auf. 

Neben den genannten Hits gibt es aber noch weitere Highlights zu entdecken. Dazu gehören etwa der Opener „Can’t Get Enough“, der einen direkt auf die Tanzfläche zieht. Überaus eingängig. Die Vocals zu dem Track, der ursprünglich als Instrumental gedacht war, steuert Sahara Beck bei. Oder „I Remember“, bei dem Tino und Elderbrook den 80er Jahre Sound Phil Collins‘ channeln. Und auch das vergleichsweise langsame „Opposite Of Crazy“ (mit den Bloom Twins) bleibt haften.

Anspieltipps
Hypnotized
Dopamine
Fireworks
Can't Get Enough
I Remember
Opposite Of Crazy
7
Zieht auf die Tanzfläche.
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