Die Schauspielerin Scarlett Johansson („Lost in Translation“), die ja in der Vergangenheit ein ums andere Mal gezeigt hat, welch großartige Sängerin in ihr steckt, wagt einen weiteren Ausflug in die Welt der Musik. Neun Jahre nach dem Album „Break Up“, das die Gute zusammen mit dem Multiinstrumentalisten und Indie-Darling Pete Yorn eingespielt hatte, hat sie sich ihren alten musikalischen Buddy wieder geschnappt und mit „Apart“ eine neue EP produziert.
Wir erinnern uns: Im Jahr 2009 schlug „Break Up“, jene überraschende erste Kollaboration von Yorn und Johansson, trotz lauwarmer Kritiken zumindest kommerziell ein. Das Album, das den kleinen Hit „Relator“ gebar, orientierte sich an den Sachen, die Serge Gainsbourg Ende der sechziger Jahre mit Brigitte Bardot aufgenommen hatte, vielleicht ohne ganz so verrucht-versaut zu sein. Der Lohn für Yorn und Johansson: immerhin Platin in Frankreich.
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Danach gingen beide wieder getrennte Wege. Ganze neun Jahre ließen sich die beiden Zeit, ehe sie musikalisch wieder gemeinsame Sache machten. „Es war wirklich großartig, endlich wieder mit Scarlett zu arbeiten“, kommentiert Pete Yorn die Entstehung der nun vorliegenden EP. Der 43-Jährige weiter: „Wenn’s bei Break Up darum ging, ein Beziehungschaos zu entwirren, dann dreht sich Apart um die Zeit nach dem Schlussstrich. Die ganzen Gefühle, die aufkommen, wenn man getrennte Wege geht, plötzlich alleine lebt, spielen hier zum Beispiel eine Rolle. Man gewöhnt sich an den Gedanken, nicht mehr mit demjenigen Menschen zusammen zu sein, der davor ja so wichtig war im eigenen Leben. Denn selbst nach der eigentlichen Trennung taucht der Ex-Partner ständig in den eigenen Gedanken auf. Zumindest am Anfang. Da kann es vorkommen, dass man sich tagsüber fragt: Ist wirklich Schluss? Oder kann es auf dieser neuen Basis vielleicht doch ein weiteres Kapitel dieser Beziehung geben?“
Keine Ausreißer nach unten
„Die EP ist ein Versuch, all diese Dinge zu beleuchten. Und sich daran zu gewöhnen, diese neuen Freiräume ausnutzen zu können. Während man zugleich natürlich auch ängstlich ist, schließlich liegt ein gänzlich unbekannter Weg vor einem“, so Yorn.
Glanzlicht der fünf Tracks umfassenden EP ist sicherlich die erste Single „Bad Dreams“, eine wunderbar eingängige Pop-Rock-Nummer. Aber auch der Rest kann sich durchaus hören lassen. Das leicht funkige „Iguana Bird“ etwa, das atmosphärisch beginnt und sich dann sommerlich-ausgelassen entwickelt. Oder das atmosphärische „Movies“. Einen Ausreißer nach unten gibt es auf dieser EP nicht. Wohl aber jede Menge Gründe, sich von Johanssons warmer Stimme und Yorns wunderbaren Melodien verzaubern zu lassen.
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