Motörhead - Ace of Spades (foto: BMG)

Motörhead – Ace of Spades

Erscheinungsdatum
Februar 28, 2025
Label
BMG
Unsere Wertung
9

Das Jahr 2025 ist für Metal-Fans ein Jahr der großen Feierlichkeiten. Motörhead feiern ein halbes Jahrhundert Existenz. Und zur großen Sause gehören nicht nur diverse Veranstaltungen, sondern auch Vinyl-Sondereditionen wegweisender Alben aus dem Bandkatalog. Klar, dass das bahnbrechende „Ace of Spades“ (1980) da nicht fehlen darf.

Die Siebziger Jahre waren für Motörhead erfolgreich ausgeklungen. „Overkill“ und „Bomber“ waren zwei erfolgreiche Alben, auch wenn „Bomber“ qualitativ nicht an den Vorgänger herankam. Die Band fand medial statt, hatte ihre TV-Auftritte, spielte gut besuchte Konzerte und hatte sich eine treue Fanbase aufgebaut, die sowohl aus Punks als auch aus Metalheads bestand. Dass Feuilletonisten die Band in die „New Wave of British Heavy Metal“-Schublade steckten, gefiel den Rock ’n‘ Rollern aus Überzeugung zwar nicht, half ihr aus marketingtechnischer Sicht aber dennoch dabei, sich ein immer größeres Publikum zu erschließen. Und so schafften Motörhead den Sprung in die Achtziger Jahre nicht nur, sie starteten in dem Jahr sogar ihre kommerziell erfolgreichste Phase.

anzeige

Anfang August 1980 gingen Motörhead wieder ins Studio, um an einem neuen Album zu arbeiten. Diesmal guckten sie sich aber nicht das Roundhouse Studio in London aus, sondern checkten in den Jackson’s Studios in Rickmansworth ein. Nicht die einzige Veränderung. Auch Produzent Jimmy Miller war nicht mehr dabei. Miller, in den Siebziger Jahren ein gefragter Produzent, auch durch seine Zusammenarbeit mit den Stones, hatte Motörhead bei „Overkill“ und „Bomber“ zur Seite gestanden, fiel aber gerade bei letztgenanntem Album der Band durch seinen Heroinkonsum eher zur Last.

Wechsel des Produzenten

Statt Miller setzten Motörhead nun auf Vic Maile, den Lemmy noch aus Hawkwind-Zeiten kannte. Vic hatte zuvor als Tontechniker mit Bands wie The Who und Led Zeppelin gearbeitet und brachte eine andere Herangehensweise als Miller mit. Er legte mehr Wert auf Klarheit und Dynamik, was dem Album, das „Ace of Spades“ werden sollte, eine poliertere, aber dennoch aggressive Klangqualität verlieh. Lemmy und die Band waren mit Mailes Arbeit denn auch sehr zufrieden, da er es schaffte, ihre Live-Energie besser einzufangen, ohne den rohen Charakter zu verlieren. .Lemmy, „Fast“ Eddie Clarke und Phil „Philthy Animal“ Taylor spielten die Songs größtenteils live im Studio ein.

„Ace of Spades“ gilt heute nicht ohne Grund als das Motörhead-Album schlechthin. Diese kompromisslose Härte. Die schnellen Riffs. Lemmys unverkennbare, raue Stimme. Alles perfekt ausbalanciert. „Ace of Spades“ ist die Motörhead-Essenz.

Das Titelstück überstrahlt alles

Herzstück der Platte ist natürlich das brachiale Titelstück, das mit seiner Mixtur aus Punk und Metal als prägend für die Entwicklung von Thrash- beziehungsweise Speed Metal gilt. Lemmy bezeichnete seinen eigenen Gesang hier als „Gorilla auf Valium“. In seiner Autobiografie schreibt er: „Ich benutzte Glücksspiel-Metaphern, größtenteils Karten und Würfel. Wenn es um Glücksspiel geht, stehe ich eigentlich mehr auf Spielautomaten, aber man kann nicht wirklich über rotierende Früchte und herunter kommende Rädchen singen. Das meiste in dem Song dreht sich um Poker.“

Natürlich überstrahlt der Opener den Rest des Albums, das aber dennoch so einige Perlen zu bieten hat. Die Hommage an die Roadies dieser Welt, „(We Are) The Road Crew“, ist für Motörhead-Verhältnisse inhaltlich fast herzerweichend. Fun fact: Eddie bekam beim Spielen seines Solos einen Lachanfall, er musste sich auf den Boden legen, die Gitarre erzeugte dabei Rückkopplungen – der Take wurde in der finalen Version des Songs dennoch verwendet.

Die Gefährlichkeit der Band wird durch Songs wie „Jailbait“, „Love Me Like A Reptile“ und „The Chase Is Better Than The Catch“ unterstrichen. Kontroverse Nummern, die damals auch stark kritisiert wurden. Da ja der Grundsatz, there is nothing like bad publicity gilt, erreichte „Ace of Spades“ Platz vier der britischen Albumcharts – und zementierte Motörheads Status als eine der lautesten und wildesten Bands ihrer Zeit.

Anspieltipps
Ace of Spades
(We Are) The Road Crew
Love Me Like A Reptile
Jailbait
The Chase Is Better Than The Catch
9
Ein verdienter Klassiker.
Hier kaufen

anzeige

Zeen is a next generation WordPress theme. It’s powerful, beautifully designed and comes with everything you need to engage your visitors and increase conversions.

Zeen Subscribe
A customizable subscription slide-in box to promote your newsletter
[mc4wp_form id="314"]
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner