Lambert - All This Time (foto: Mercury Classics)

Lambert – All This Time

Erscheinungsdatum
März 10, 2023
Label
Mercury Classics/Verve
Unsere Wertung
8

Er bleibt ein Mysterium: Über den deutschen Komponisten Lambert ist so gut wie nichts bekannt. Der Neo-Klassik-Pianist hat mit „All This Time“ gerade sein achtes Album vorgelegt. Darauf zu hören: geradezu unverschämte Improvisationen und frei laufende Melodien. Ein Jazz-Album, das ungeheuer Spaß macht.

Musiker, die Masken tragen – da gibt es ja so einige. Ob im Hip-Hop (Cro, Sido), Rock (Slipknot) oder Elektronica-Bereich (Daft Punk). Warum nicht also auch in der (Neo-)Klassik? Und weil dem guten Lambert, der Jahrgang 1982 oder 1983 sein soll, darauf niemand eine überzeugende Antwort geben konnte, tritt der Gute seit jeher mit einer sardischen Maske (oft fälschlicherweise als Antilopen-Maske bezeichnet) auf. Viel weiß man nicht über den guten Mann. Aus Hamburg soll er kommen, mittlerweile in Berlin leben und dort als Pianist, Komponist und Produzent arbeiten. Das erste Mal wurde die Öffentlichkeit 2014 auf ihn aufmerksam, damals erschien bei Staatsakt sein selbstbetiteltes Debütalbum.

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Nun hat Lambert also Album Nummer acht am Start. „All This Time“ heißt das gute Stück und ist ein Stück weit auch eine Abkehr vom Bisherigen. Lambert, unterstützt vom Bassisten Felix Weigt und dem Schlagzeuger Luca Marini, klingt anders als zuvor. Das Trio mischt für gewöhnlich Electronica mit Klassik, diesmal fokussiert sich der Gute aber auf Jazz und Electronica. So findet er hier einen zeitgenössischen Sound, der an Bands wie EST, Gogo Penguin und Portico Quartet erinnert.

Rückbesinnung auf den Jazz

Daran ist auch die Pandemie sSchuld. Im Zuge der Lockdowns und der Entbehrungen während dieser Zeit erkannte Lambert, ein großer Bill-Evans-Bewunderer, die Chance, sich wieder auf seine musikalischen Wurzeln zurückzubesinnen. Lambert: „Ich rief Luca an und sagte: Bitte, ich möchte Jazzmusik machen. Während des Lockdowns könnte uns diese Art des Musikmachens vielleicht verbinden. Wenn ich nicht weiß, was ich spielen soll, greife ich immer zum Jazz.“

Zu den Glanzlichtern der zehn Tracks umfassenden Platte gehört „Cry Me A River“, durch das Lamberts zart bluesiges Klavier rollt. Wunderbar. Auch der nachdenkliche Titelsong gefällt, er beamt den Hörer geradezu in einen virtuell-imaginären Jazz-Club. Bei „Positive Lambration“ bleibt der 80s-Vibe haften. Nice.

Keine Frage: Lambert legt auf seinem neuen Label Verve ein gelungenes Debüt hin. Und die Platte macht Lust, den guten Mann mal wieder live zu erleben.

Anspieltipps
All This Time
Cry Me A River
Positive Lambration
8
Gelungener Ausflug in den Jazz-Club.
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