Pop-Ikone Kylie Minogue in Schafflaune: Nur ein Jahr nach ihrem erfolgreichen Album „Tension“ legt die beliebte Australierin gleich ein weiteres neues Album vor. Das heißt schlicht „Tension II“ und knüpft soundtechnisch mehr oder weniger nahtlos an den Vorgänger an.
Keine Frage: Kylie Minogue gehört zu den erfolgreichsten australischen Pop-Exporten aller Zeiten. Mit ihrer Rolle als Charlene in der Serie „Neighbours“ wurde die Gute in den Achtziger Jahren zum Star, die über 37 Jahre laufende Seifenoper verhalf unter anderem auch Jason Donovan, Russell Crowe, Natalie Imbruglia, Mischa Barton, Liam Hemsworth, Guy Pearce oder Margot Robbie zu ihren ersten Schritten im TV-Rampenlicht.
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Zu Beginn ihrer Karriere bewegte sich Minogue vor allem im niedlichen Bubble-Gum-Pop-Bereich, was ihr den fiesen Spitznamen „Singing budgie“ (singender Wellensittich) einbrachte. Den legte sie ab Mitte der 1990er Jahre aber langsam ab, trat erst als singende Wasserleiche bei Nick Cave auf („Where The Wild Roses Grow“) auf, um sich dann als Vamp neu zu erfinden. Nach einer überstandenen Krebserkrankung blieb Minogue weiter dick im Geschäft und hat – nach einem Abstecher in den Country-Bereich – mittlerweile im Dance-Pop ihr festes Zuhause gefunden. In ihrer glanzvollen Karriere hat Kylie weltweit über 80 Millionen Tonträger verkauft, fünf Milliarden Streams und neun britische Nummer-1-Alben. Sie ist die einzige Künstlerin, die in fünf aufeinanderfolgenden Jahrzehnten ein Nummer-1-Album und Top-10-Singles im Vereinigten Königreich hatte. Kann man mal so machen.
Immer noch „Tension“
Nach „Tension“ (2023), das den Hit „Padam Padam“ gebar, folgt nun ein Jahr später das Album „Tension II“. Dabei handelt es sich um keine Neuaufnahmen des bereits bekannten Materials aus dem Vorjahr, sondern um 13 Songs, von denen neun bis dato unveröffentlicht waren und vier vorher als Singles veröffentlichte Kollaborationen, unter anderem mit Bebe Rexha, Tove Lo und Sia. Der Titel „Tension II“ will da einfach sagen: Die Party ist noch lange nicht vorbei.
Leider fühlt sich die Platte dann doch ein bisschen wie ein Schnellschuss an. So als wolle man den unverhofften Erfolg noch schnell ein wenig melken. An die Qualität des Vorgängers reicht „Tension II“ daher nicht ganz ran. Songs wie „Someone For Me“ hat Balearen-Disse-Nervpotenzial. „Kiss Bang Bang“ versucht zu verzweifelt „Padam Padam“ zu sein. „Dance To The Music“ oder „Diamonds“ kommen etwas zu banal daher. Das mit Country-Elementen flirtende „Midnight Ride“, eine Kollaboration mit Orville Peck und Diplo, verpufft ebenso, treibt dabei auch üblen Schindluder mit Kylies Stimme.
Ein paar Glanzlichter gibt es aber dann doch. Klar, „Edge Of Saturday Night“, das gemeinsame Werk mit The Blessed Madonna, gehört sicherlich dazu. Ein echter Burner, von dem man sich wünscht, er hätte hier den Ton der gesamten Platte gesetzt. Das hochenergetische „Lights Camera Opener“, der Opener des Albums, hätte auch gut auf „Tension“ eins gepasst. „Taboo“ atmet derweil in seinen besten Momenten den Geist von ABBA, während man bei „Good As Gone“ sowohl an Gloria Gaynor aber auch an Sophie Ellis-Bextor erinnert wird. „Shoulda Left Ya“ ist eine sehr schöne Electro-Pop-Ballade, in seiner Ruhe ein wunderbarer Kontrast zum Rest des Albums.
Nächstes Jahr auf Tour
Kylie kündigte für 2025 übrigens auch ihre „Tension Tour“ an, die ihre größte Tour seit 2011 sein wird. Die Welttournee beginnt in ihrem Heimatland Australien und führt dann nach Asien und erreicht im Mai Großbritannien. In Deutschland wird die Gute dann im Sommer zu sehen sein, sie wird – Stand jetzt – in Berlin, Düsseldorf und Stuttgart auftreten.
Termine
16.06.2025 – Berlin, Uber Arena
07.07.2025 – Düsseldorf, PSD Bank Dome
09.07.2025 – Stuttgart, Schlossplatz
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