Kathryn Williams - Mystery Park (foto: One Little Independent)

Kathryn Williams – Mystery Park

Erscheinungsdatum
September 26, 2025
Label
One Little Independent
Unsere Wertung
7.5

Back to the roots: Mit ihrem neuen Album „Mystery Park“ kehrt Singer-Songwriterin Kathryn Williams zu der sparsamen und bewegenden Klangpalette zurück, die ihre frühen Veröffentlichungen wie „Old Low Light“ und „Relations“ geprägt haben. Folk-Musik, die einen wie eine bunte Kuscheldecke vorm Grau des Herbsts schützt.

Musikerin, Autorin – Kathryn Williams ist eine Frau der vielen Talente. Die Künstlerin aus Liverpool, Jahrgang 1974, wurde im Jahr 2000 mit ihrer zarten, bewegenden Stimme und ihrem poetischen Songwriting bekannt. „Schuld daran“ war ihr zweites, selbstveröffentlichtes Album „Little Black Numbers“, das ihr eine Nominierung für den Mercury Prize einbrachte und zu einem Meilenstein für eine neue Generation britischer Folk-Musiker wurde.

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In den folgenden Jahrzehnten war sie ebenso produktiv wie wandlungsfähig. So hat sie etwa einen Roman geschrieben („The Ormering Tide“), einen Podcast moderiert („Before the Light Goes Out“), als bildende Künstlerin gearbeitet, mit einer Vielzahl von Musikern kollaboriert, darunter John Martyn, Paul Weller, Ed Harcourt und Withered Hand, und dazu genreübergreifende Projekte veröffentlicht, darunter ihr Weihnachtsalbum „Midnight Chorus“ mit Dame Carol Ann Duffy. Man sieht: Die Frau ist schwer beschäftigt.

Hereinspaziert in Kathryns Mystery Park

Dennoch hat sie es irgendwie geschafft, ein neues Album fertigzustellen. Den Nachfolger zum letzten Solo-Machwerk „Night Drives“ (2022). Auf diesem lädt uns die Gute nun in den „Mystery Park“ ein. Eine private, sich ständig verändernde Landschaft, in der die Zeit sich windet, Erinnerungen flackern und die innere Welt im Mittelpunkt steht, wie es im Waschzettel des Albums heißt. Williams geht hier mit Bedacht zu Werke, das Album ist langsam, garniert mit Beiträgen von einigen von Kathryns engsten musikalischen Weggefährten. In einer Landschaft, die oft auf Unmittelbarkeit und Spektakel ausgerichtet ist, will „Mystery Park“ als sanfte Absage verstanden werden. Als Einladung zur Entschleunigung.  

Diese Songs, so heißt es, entstanden in den stillen Momenten zwischen Mutterschaft und Erinnerung, wurden über einen längeren Zeitraum geschrieben und in enger kreativer Zusammenarbeit mit vertrauten Mitstreitern aufgenommen. Leo Abrahams (Gitarre, Klavier, Bass, Gesang), Neill MacColl (Gitarre, Gesang), Polly Paulusma (Gitarre, Gesang), Chris Vatalaro (Schlagzeug), Ed Harcourt (Klavier, Mariachi-Bass, Gesang), David Ford (Mundharmonika) sowie Paul Weller (Hammondorgel, Gesang) sind hier mit von der Partie.

Die Glanzlichter

Es ist eine Platte voller leiser, stiller Glanzlichter geworden. „Tender“, gemeinsam mit Polly Paulusma geschrieben, gehört dazu. Der Song erkundet das seltsame Gefühl, nicht dazu zu passen, „dünnhäutig“ zu sein und die Welt zu intensiv wahrzunehmen. Feeling it too much. Auch der melancholische Opener „Thoughts Of My Own“ gefällt, das folgende, fröhlich-luftig-leichte „Goodbye to Summer“ steht dazu direkt im interessanten Kontrast.

„Personal Paradise“ bleibt ebenfalls haften, zumal das Lied bedrohlich anschwillt und das eigene, private Paradies nicht in Stein gemeißelt scheint. Williams arbeitet hier sogar mit Verzerrungen – steht ihr und dem insgesamt recht aus einem Guss wirkend, harmonischen Album durchaus gut. Zu Herzen gehen auch die beiden Songs, die Williams an ihren Nachwuchs richtet: „Sea of Shadows“ und „Servant of the Flame“ beschreiben das Eltern-Dasein auf wundervolle Art und Weise.

Anspieltipps
Tender
Personal Paradise
Sea of Shadows
Servant of the Flame
7.5
Wie eine warme Kuscheldecke.
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