Ein Mix aus Psycho-Thriller, Survival-Drama und Gesellschaftssatire: Willem Dafoe fährt in dem außergewöhnlichen Kammerspiel „Inside“ sein ganzes schauspielerisches Können auf. Der Streifen liegt nun fürs Heimkino vor.
Nemo (Willem Dafoe) ist Profi-Einbrecher und Kunstdieb, ein absoluter Profi auf seinem Gebiet. Doch als er in das Luxus-Penthouse eines renommierten Sammlers einbricht, um wertvolle Kunstwerke zu stehlen, passiert etwas Unerwartetes: Das Sicherheitssystem des Appartements verriegelt alle Ein- und Ausgänge und bricht im Anschluss defekt zusammen. Nemo ist eingesperrt. Zunächst glaubt er, dass seine Komplizen schon bald kommen würden oder vielleicht Sicherheitsleute, oder wenigstens der Hausherr. Selbst auf das Eintreffen der Polizei beginnt Nemo zu hoffen. Doch niemand kommt. Tage werden zu Wochen, Wochen werden zu Monaten, in denen Nemo in einem Gefängnis voller wertvoller, aber für ihn nutzlose Kunstwerke überleben muss. Das Luxus-Penthouse, dieser perfekte Sehnsuchtsort, ist für Nemo zu seinem goldenen Käfig geworden, einer einsamen Insel, einer Folterkammer. Aber auch zu einem Ort der Offenbarung …
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Ein Luxus-Penthouse als Schauplatz eines Survival-Thrillers? Alleine für die ungewöhnliche Idee verdient Regisseur Vasilis Katsoupis schon Punkte. Hat man am Anfang noch leise Zweifel, dass das Konzept dieses Kammerspiels über 1 Stunde und 45 Minuten trägt, wird man schon bald eines Besseren belehrt. Und das liegt vor allem an der Performance des Protagonisten. Mit Willem Dafoe haben die Macher hier aufs richtige Pferd gesetzt. Es gibt wohl neben Jack Nicholson keinen anderen Schauspieler, der das langsame Abgleiten in den Wahnsinn so gut und überzeugend verkörpern kann. Da ist ein Mann, umgeben von High Tech und Luxus, aber am Ende doch zurückgeworfen auf sich selbst. Ein starker, eindringlicher Kontrast. In seinem Überlebenskampf wird der Kunstdieb ganz nebenbei auch noch zum Künstler – eine Ironie des Schicksals. Ein klaustrophobischer Thriller, in den man sich – auch aufgrund der Lockdown-Erfahrungen – gut einfühlen kann.
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