Harry Styles - Fine Line (foto: sony music)

Harry Styles – Fine Line

Erscheinungsdatum
Dezember 13, 2019
Label
Sony Music
Unsere Wertung
8
Anspieltipps
Watermelon Sugar
Falling
Cherry
Sunflower, Vol. 6
Treat People With Kindness
To Be So Lonely
8
Bockstark.
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Zwei Jahre nach seinem gefeierten, selbstbetitelten Solo-Debütalbum legt Harry Styles nun seinen zweiten Longplayer vor. „Fine Line“ ist soeben via Sony Music erschienen – und wieder ein starkes musikalisches Statement des jungen Briten.

Keine Frage: Als Harry Styles vor zwei Jahren sein Solo-Debüt ankündigte, war man erst mal skeptisch. Seine Teilnahme an der siebten Staffel der britischen Talent-Show „The X Factor“, seine Zeit bei der Teenie-Band One Direction – da fiel es schwer zu glauben, dass Styles auch Musik für Erwachsene kann. Und dann kam „Harry Styles“. Mit seinem Solo-Debüt gelang es dem jungen Musiker alle gängigen Pop-Klischees zu umschiffen und mit einem üppigen Sound zu überzeugen, der unüberhörbar vom West Coast Singer-Songwriter-Rock der siebziger Jahre geprägt war. Das war mehr Fleetwood Mac, mehr David Bowie als One Direction. Ging also klar.

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Das Album schrieb denn auch Chartgeschichte in den USA. „Harry Styles“ verkaufte in der ersten Woche mehr Exemplare als jeder andere britische Künstler seit dem Beginn der Erfassung des US-Tonträgerverkaufs durch Nielsen im Jahr 1991. Das Longplayer erreichte in 55 Ländern Platz eins der Charts, die Hit-Single „Sign Of The Times“ schoss an die Spitze der britischen Charts, auf Platz vier in den US Billboard Charts und erreichte US-Doppelplatinstatus. Kann man mal so machen.

So war die Vorfreude auf Album Nummer zwei denn auch deutlich größer. Völlig zu Recht. Und nun ist es also da, „Fine Line“, und handelt vor allem davon, traurig zu sein und Sex zu haben. Die eine oder andere psychedelische Droge soll beim Entstehungsprozess auch eine Rolle gespielt haben. Muss wahrscheinlich so sein, wenn man sich als Musiker eben nicht nur musikalisch bei dem einen oder anderen Vorbild bedient. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass die eine oder andere Metapher in Harrys Lyrics so gut sitzt. An der Dechiffrierung so mancher Codes scheiden sich die Geister. Singt Styles im grandios-souligen „Watermelon Sugar“ über Cunnilingus?

Facettenreich und überzeugend

Nicht die einzige starke Nummer auf dem sehr facettenreichen Album. Ausreißer nach unten gibt es kaum. Will man Songs hervorheben, dann das gospelige „Treat People With Kindness“ und die Flamenco-Nummer „To Be So Lonely“, quasi eine Selbst-Abrechnung. Songs wie das herzzerreissende „Falling“, die Ballade „Cherry“ oder die Psych-Rock-Nummer „Sunflower, Vol. 6“ überzeugen ebenfalls auf ganzer Linie.

Sicher, es sind nicht die ganz großen Themen, die Styles auf seiner zweiten Platte verhandelt. Aber das muss ja auch nicht. Politisch und gesellschaftskritisch gibt sich Styles auf der Bühne und abseits davon schießlich häufig genug. Und Herzschmerz geht ja auch irgendwie immer. „Fine Line“ bietet Eskapismus an. Einen Mushroom-Trip zurück in die sechziger und siebziger Jahre, wobei Styles nie den Bezug zur Gegenwart, zur Moderne verliert. Keine Frage: Den Boyband-Malus hat Styles spätestens mit diesem Machwerk abgelegt.

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