Im Vereinigten Königreich ist Gerry Cinnamon bereits Kult. Der junge Musiker aus Glasgow hat mit seinem Debütalbum „Erratic Cinematic“ auf der Insel für viel Furore gesorgt. Ohne Label im Rücken. Jetzt liegt die Scheibe endlich auch in Deutschland physisch vor.
Kann man mal so machen: Gerry Cinnamons selbstproduziertes Debüt ging nach der digitalen Veröffentlichung an die Spitze der iTunes-Albumcharts. Ohne Umschweife, und ohne allzu viel Tamtam im Vorfeld. Ein Social-Media-Posting reichte aus, und Cinnamon ließ selbst Ed Sheeran hinter sich.
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Ein Erfolg, den wohl nur die wenigsten hätten voraussehen können. Selbst jene, die Cinnamon schon länger verfolgen. Der 33-Jährige macht schon seit 2004 Musik. So richtig in Fahrt kam seine Karriere aber erst ab 2014. Auch durch den klugen Einsatz von Social Media baute sich der Gute eine kleine, aber feine Fan-Gemeinde auf und verkaufte kleinere Hallen aus – nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Der Höhepunkt: 2016 verkaufte der Mann, der zu diesem Zeitpunkt noch bei keinem Plattenlabel unter Vertrag stand, die Glasgower O2-Arena aus. Mittels eines einzigen Facebook-Postings. Später gab er zu Protokoll, er habe noch nicht mal eine Setlist für den Abend vorbereitet.
Kein Füllmaterial
Sein nun hierzulande vorliegendes Debüt erschien im UK bereits im Jahr 2017. Das Ding wurde damals über PledgeMusic finanziert. Darauf zu hören: mit schottischem Akzent leidenschaftlich vorgetragene Singer-Songwriter-Folk-Hymnen. Diese mit durchaus direkten, sozialkritischen, aber auch humorigen Texten, die man wunderbar mitsingen kann. Überaus sympathisch. 31 Minuten Hochgenuss, ohne Füllmaterial. Und wer mag, darf sich gerne auch bei YouTube von den Live-Qualitäten des Mannes überzeugen. In den nächsten Tagen (25.4 – Berlin, 26.4. – Köln, 27.4. – Hamburg) ist er übrigens in Deutschland zu erleben.
Über sein Debütalbum sagt Cinnamon: „Es hat lange gebraucht, um es fertig zu stellen. Aber jedes Mal,wenn ich mich an die Aufnahmen setzte, schrieb ich plötzlich neue Songs. Es ist ziemlich mitreißend, wie gut diese Songs vom Publikum aufgenommen wurden. Ich bin in erster Instanz ein Songwriter und erst in zweiter ein Musiker, von daher freut es mich, dass man dieses Schreibertalent ebenso würdigt wie meine Live-Shows. Es geht nur um die Songs. Es gibt keine Plattenfirma, keine Promo – nur die Songs. Das bedeutet, dass alles sehr real ist, was hier passiert.“
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