Frank Carter & The Rattlesnakes - Dark Rainbow (foto: International Death Cult / AWAL)

Frank Carter & The Rattlesnakes – Dark Rainbow

Erscheinungsdatum
Januar 26, 2024
Label
International Death Cult / AWAL
Unsere Wertung
7.5

Blick in den Rückspiegel: Auf ihrem nun vorliegenden fünften Album „Dark Rainbow“ ziehen Frank Carter & The Rattlesnakes Bilanz.

Momentaufnahmen. Vielleicht kann man die bisherigen vier Alben von Frank Carter & The Rattlesnakes so am besten beschreiben. Momentaufnahmen der Zeit und der Mentalität, in der sie entstanden. Immer fest im Hier und Jetzt verankert. Nun wagen Frank Carter und Dean Richardson aber den Blick zurück. Ist ja auch ordentlich was passiert in den vergangenen rund neun Jahren seit Gründung der Band. Sie haben vier Longplayer veröffentlicht, sind mit den Foo Fighters getourt, waren Headliner auf Festivals, haben drei Top-10-Singles in Großbritannien aufgenommen und Tom Morello, Bobby Gillespie und Cassyette als Gastmusiker gewonnen.

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Da kann man schon mal stolz und dankbar auf das Erreichte und Geleistete zurückschauen. Und genau aus diesem Gefühl heraus ist auch die neue Platte entstanden. Dabei, das geben die beiden unumwunden zu, hat man auch nochmal die eigenen Notizblöcke durchforstet. Bei einigen Songs handelt es sich nämlich um alte Ideen, die überarbeitet wurden, um einen neuen Blick auf etwas zu werfen, das auf ihren anderen Platten nicht so recht gepasst hat.

Back to the roots

Bei dieser Prämisse ist es denn auch keine allzu große Überraschung, dass es musikalisch ziemlich back to the roots geht. Die Südstaaten-Gothic-Balladen und der krächzende Alt-Rock, mit denen Frank und Dean auf ihren früheren Veröffentlichungen experimentiert haben, sind auf diesem Album deutlich zu vernehmen. Ein paar Moshpit-Rocker sind auch dabei.

Ähnlich wie beim Songwriting war auch der Aufnahmeprozess diesmal anders. Richardson produzierte die letzten beiden Alben selbst, aber dieses Mal nahmen sie in verschiedenen Studios und mit einer Vielzahl von talentierten Augen und Ohren auf, die ihnen halfen, das Album zu formen. Sie nahmen Bass und Schlagzeug in den Livingston Studios im Norden Londons auf, machten eine Pause, dachten nach und gingen dann in ihr eigenes Studio, um Gitarren und Keyboards aufzunehmen. Der Gesang wurde mit Carters Gesangslehrerin Lorna Blackwood in ihrem Wintergarten aufgenommen.

Zu den Glanzlichtern der Platte gehört dabei sicherlich das hymnische „Man of the Hour“, eine astreine Power-Rock-Nummer, irgendwo angesiedelt im Bereich zwischen Indie, Punk und Hardrock – und ein echtes Statement. Es ist eine Absage an die Idee des klischeehaften Bildes von Rockstars und auch mit der Idee von „Superstars“ kann er wenig anfangen. „American Spirit“ gefällt, hier erinnern die Briten in wunderbarer Weise an The Black Keys. Stark auch die Balladen: „Queen Of Hearts“ oder „Sun Bright Golden Happening“ gehen unter die Haut.

Am Ende ist „Dark Rainbow“ eine mutige Erkundung dessen, wer Frank Carter & The Rattlesnakes waren, wer sie sind und wer sie eines Tages sein können. Musik gewordene Selbstakzeptanz. Und ein gelungenes Comeback nach dem eher misslungenen Vorgänger „Sticky“ (2021).

Anspieltipps
Man of the Hour
American Spirit
Queen of the Hearts
Sun Bright Golden Happening
Superstar
7.5
Wieder auf der Spur.
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