Ziemlich produktiv: Fortuna Ehrenfeld legen mit „Glitzerschwein“ – je nach Zählweise – ihr fünftes bis achtes Album binnen sieben Jahren vor. Kann man mal so machen. Auf dem neuen Longplayer laden uns die Kölner ein auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Nein, ein Geheimtipp sind Fortuna Ehrenfeld nun wirklich nicht mehr. Immerhin hat die einst von Martin Bechler gegründete Kapelle ja schon die Kölner Philharmonie ausverkauft (und dabei ein wunderbares Live-Album aufgenommen). Fortuna Ehrenfeld sind waschechte Indie-Darlings. Auch Olli Schulz gilt als großer Fan der Band, er verhalf der Band durch seinen gemeinsamen Podcast mit Jan Böhmermann auch zu einem echten Sprung auf der Bekanntheitsskala.
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Bechler, der Fortuna Ehrenfeld im zarten Alter von 40 Jahren gegründet hat, ist immer noch das Mastermind hinter dem Projekt, das sich mittlerweile zu einer echten Band entwickelt hat, zu der aktuell auch Elin Bell (Keyboards) und Jannis Knüpfer (Drums) gehören. Bechler ist dabei ungeheuer produktiv, seit 2016 erscheinen fast im Jahrestakt neue Alben, der Mann hält mit seinem Talent zum Glück nicht hinterm Berg.
Auf „Glitzerschwein“ kredenzen uns Fortuna Ehrenfeld nun zwölf neue Songs, die mal tief melancholisch, mal aber auch tanzbar daher kommen. Eine Achterbahnfahrt der Emotionen, Fortuna Ehrenfeld beherrschen die rauschende Pub-Hymne ebenso wie die sanfte Pianoballade. Bechlers Texte sind dabei wie immer ein bisschen abseitig und poetisch, die Darbietung kratzig, oft fast zurückhaltend.
Zu den Glanzlichtern der Platte gehört dabei sicherlich direkt der Opener „An der Ecke bellt ein Hund“, das wir ja auch schon in unserer Video-der-Woche-Reihe vorgestellt hatten. Auch „Als unsre Gegenwart Science-Fiction war“, ein wunderbares Duett zwischen Bechler und seiner Band-Kollegin Ein Bell, überzeugt. „Leck mich am A***h, amore mio“ geht gut nach vorn, und bei „Revolution No. 9“ zeigt Bechler, dass er auch rappen kann.
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