Ferris & Sylvester - Otherness (foto: Archtop Records)

Ferris & Sylvester – Otherness

Im Vereinigten Königreich gelten sie als Geheimtipp: Ferris & Sylvester legen zwei Jahre nach ihrem Debütalbum nun mit „Otherness“ den Nachfolger vor. Den bringen die Eheleute im März 2024 auch mit auf kleine Deutschland-Tour.

Die Spiritual Bar in London. Hier fing für Issy Ferris und Archie Sylvester alles an. In dieser Blues-Spelunke lernten sich die beiden Musiker 2016 kennen. Mittlerweile sind sie Ehefrau und Ehemann und teilen sich nicht nur Tisch und Bett, sondern auch eine Karriere. Nach ein paar Singles und EPs, aufgenommen in der gemeinsamen Bude in Südlondon, ist 2022 das Debütalbum „Superhuman“ erschienen, das direkt Platz eins der britischen Blues-Charts erreichte und bei den UK Americana Awards 2023 als „UK Album des Jahres“ gekürt wurde. Kann man mal so machen. Nun legt das britische Folk-Duo mit „Otherness“ den Nachfolger vor.

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Es geht ums Anderssein oder besser: sich anders fühlen „Das Album richter sich an jeden, der sich schon mal wie ein Außenseiter gefühlt hat. ‚Otherness‘ wird definiert als anders als andere zu sein oder sich anders zu fühlen. In Erscheinung oder Charakter. Ein Abweichen von dem, was gewohnt, erwartet oder generell akzeptiert wird. Ironischerweise fühlen wir uns alle so, wir fühlen uns alle anders, darin sind wir dann verbunden, obwohl wir da um unsere ganz eigenen Planeten kreisen“, so das Duo über das Album.

Auf den 14 neuen Tracks stellt das Singer-Songwriter-Paar unter Beweis, dass sie als echte Genre-Abenteurer nur schwer in eine musikalische Schublade einzuordnen sind. Singer-Songwriter-Tradition trifft hier auf Elemente aus psychedelischem Folk und West-Coast-Retro-Rock, moderne Americana-Momente verschmelzen mit einer tiefverwurzelten, britischen Pop-DNA. Die clever arrangierten Songs überzeugen dabei durch spannende harmonischen Wendungen und lassen eine große Vorliebe des Paares für die 1960er und 1970er Jahre erkennen.

„Mother“ als der große Wurf

Das Glanzlicht: das unter die Haut gehende, verträumte „Mother“, in dem ein Kind seine Mutter anfleht, den Vater zu verlassen – in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Auch die gefühlige, ausladende Ballade „End Of The World“ (im Grunde ein Walzer) und der Album-Opener „Dark Side“, eine bluesige Uptempo-Nummer, gefallen. Bei „Out Of It“ zeigen Ferris & Sylvester eine etwas rockigere Seite, „Rain“ und „Don’t Fall In Love With Me“ kommen hingegen soulig daher. während „Imposter“ den Geist von Americana atmet.

Sicher, ganz ohne Füller gehen die 51 Minuten nicht vonstatten, dennoch überwiegt am Ende deutlich das Positive. Ferris & Sylvester stellen auf ihrem zweiten Machwerk nämlich nicht nur eine große Vielseitigkeit unter Beweis, die nie in Beliebigkeit abgleitet, sondern in ihren besten Momenten auch großes Storytelling-Talent. Ein Album, bei dem es viel zu entdecken gibt.

FERRIS & SYLVESTER: The Otherness Tour

18.03.2024: Köln / Blue Shell
19.03.2024: Hamburg / Nochtwache
21.03.2024: Berlin / Prachtwerk

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