Vom Pizza-Boten zum Notfallarzt: Die französische Komödie „Ein Doktor auf Bestellung“ liegt nun fürs Heimkino vor.
Der erfahrene Arzt Serge (Michel Blanc) muss an Heiligabend in Paris Bereitschaftsdienst schieben, während seine Kollegen mit ihren Familien feiern. Was als Routineschicht beginnt, wird plötzlich doch sehr turbulent. Als Serge versehentlich den tollpatschigen Pizzaboten Malek (Hakim Jemili) anfährt, verrenkt er sich derart den Rücken, dass an weitere Patientenbesuche nicht mehr zu denken ist. Um seinen Job zu behalten, beschließt er kurzerhand, sich durch den Pizzaboten vertreten zu lassen. Über drahtlose Kopfhörer „ferngesteuert“, muss der ambitionierte, aber ahnungslose Malek die Anweisungen des Arztes umsetzen – leider nicht immer zum Wohle der Patienten.
Keine Frage: Komödien können sie in Frankreich. Gerade Feel-Good-Komödien, die ohne viel Kitsch auskommen. „Ein Doktor auf Bestellung“, im Original unter dem Titel „Docteur?“ gelaufen, ist nun der nächste große Wurf aus der Grande Nation. Der kommt zwar einerseits recht leichtfüßig daher, ist aber durchaus auch gesellschaftskritisch zu verstehen. Regisseur Tristan Séguéla zeigt hier wunderbar die respektlose Lieferando-Mentalität auf, die sich immer mehr ausbreitet. Kinostar Michel Blanc („Madame Mallory und der Duft von Curry“) spielt hinreißend den etwas schlechtgelaunten, abgewrackten Arzt Serge, der sich nach mehr als einem peinlichen Zwischenfall mit dem Fahrradboten Malek (gespielt vom Comedian und YouTube-Star Hakim Jemili) anfreundet. Klar, dass man bei der Prämisse – übel gelaunter, eher wohlhabender Arzt trifft auf sozialen Underdog – schnell an „Ziemlich beste Freunde“ erinnert wird.
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Bei seinem Kinostart 2019 setzte sich „Ein Doktor auf Bestellung“ übrigens souverän auf Platz 1 der französischen Charts.
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