Das Feuilleton (foto: Julian Schliessmeyer)

Das Feuilleton – Dinosaurier

Das Feuilleton haben dieser Tage mit „Dinosaurier“ eine neue Single vorgelegt. Ein Vorgeschmack auf ihr kommendes Album „Ab morgen bin ich unpolitisch“ (VÖ:15. März 2024). Der Clip dazu: unser Video der Woche.

„Dinosaurier“ schlufft los in Hamburg, bridged rein in die 2000er und wird zur Halbzeit komplett auf Postpunk gewendet; kratzt dabei allerlei alte Narben auf. „Dinosaurier“ solidarisiert sich mit denen, die sich noch keine eigene Meinung gebildet haben oder einfach keine Lust darauf haben. Es geht um die Halbwertszeit von Ansichten und darum, dass es vertretbar sein sollte, nichts zu behaupten, was man nicht weiß. Eine unpolitische Hymne auf die Leere im Kopf.

anzeige

Das Video von Marco De Haunt zeigt eine Indie-Gruppe, die versucht, sehr independent zu sein und dabei förmlich abhebt. Alles cool. Wäre da nicht dieser lästige rote Ball, der die drei Musiker immer wieder umhaut. Ein Symbol für Widrigkeiten, den Boden der Tatsachen, den Blick in den Spiegel oder was auch immer. Wie auch im Video ist das okay, wenn es im Nebel bleibt.

Im Krisenjahr 2023 erzählt die Gruppe Das Feuilleton von düsteren Zeiten. Die machen Post-Punk, der mit Gitarren und zäh durch hübsche Abgründe driftet. So jedenfalls hat das mal einer gesagt. Es wäre auch nachhaltig was die machen. Die machen mir nichts vor; können die gar nicht! So liegen die Dinge. Das Feuilleton knüpfen in vielerlei Hinsicht an die wieder in Mode kommenden 90er Jahre an. Energetische Gitarrenmusik in Dreierbesetzung. Stark komprimierte, vieldeutige Texte, mit deutlich lyrischem Anspruch. Zeitlos, gewagt und dabei kantig bis schroff. Irgendwo zwischen Fabel und Parole.

Zusammenkunft ein „kreativer Dammbruch“

Das Feuilleton“ sind Robert Amarell (Gesang, Bariton-Git/Bass), Michael Büschelmann (Gitarre) und Julius Kraft (Schlagzeug, Tasten). Zur Zeit der Bandgründung um 2018 lief sich die Band in der Leipziger Musikszene immer wieder über den Weg. Jeder Einzelne war relativ erfolgreich am falschen Ort oder im falschen Genre unterwegs und ist beim Versuch dort dienlich zu arbeiten regelrecht abgestumpft. Die ersten gemeinsamen Treffen der Band waren ein kreativer Dammbruch. In nur sieben Proben wurde die erste Platte auskomponiert und noch im selben Jahr von Tobias Siebert als Session aufgenommen. Nach ersten Showcases, Konzerten und Vertragsgesprächen wurde die Band von der 2020er Zwangspause im Musikbusiness mächtig ausgebremst. Trotzdem haben sie ihre alten Zwangsjacken am Haken hängen lassen.

anzeige

Zeen is a next generation WordPress theme. It’s powerful, beautifully designed and comes with everything you need to engage your visitors and increase conversions.

Zeen Subscribe
A customizable subscription slide-in box to promote your newsletter
[mc4wp_form id="314"]
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner