Darlingside - Everything Is Alive (foto: More Doug Records - Thirty Tigers/Membran)

Darlingside – Everything Is Alive

Erscheinungsdatum
Juli 28, 2023
Label
More Doug Records / Thirty Tigers / Membran
Unsere Wertung
7.5

Indie-Folk made in Boston: Darlingside haben drei Jahre nach „Fish Pond Fish“ mit „Everything is Alive“ (Thirty Tigers) ein neues Album vorgelegt. Das Quartett gibt sich auf der neuen Platte intimer als zuvor.

Barocker Folk-Kammer-Pop – dafür sind Darlingside aus dem US-amerikanischen Boston hinlänglich bekannt. Die Multiinstrumentalisten Don Mitchell, Auyon Mukharji, Harris Paseltiner und David Senft machen seit 2009 gemeinsame Sache, seit 2013 sind sie als Quartett unterwegs. Gefeiert werden sie dabei vor allem für ihr Talent für üppige Harmonien und komplexes Songwriting. Das „Rolling Stone“-Magazin wunderte sich einst, dass man bei den Songs von Darlingside manchmal kaum erkennen konnte, ob da jetzt ein oder zwölf Stimme(n) zu hören sind.

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Insofern hat es schon einen gewissen Nachrichtenwert, dass bei „Everything is Alive“ mehr denn je in der Laufbahn der Ostküsten-Musiker die Individualität im Vordergrund steht. Das hat auch etwas mit der Arbeitsweise bei den Aufnahmen zu tun, die durchaus noch durch die Pandemie beeinflusst waren. Die Bandmitglieder mussten zum Teil getrennt voneinander arbeiten. Die Platte wurde von der Band produziert und aufgenommen und von Tucker Martine im Jahr 2021 gemischt.  Und obwohl jedes Bandmitglied seine eigenen Songs beisteuerte, ist „Everything is Alive“ doch ein klassisches Darlingside-Album. Wenn auch ein bisschen intimer, persönlicher, ja, verletzlicher.

Hommage an die eigene Tochter

Themen wie Trauer, Verlust und Hoffnung ziehen sich durch das gesamte Album. Die erste, überaus eingängige Single „Eliza I See“ erinnert an Paseltiners Wahrnehmung des Zeitablaufs, wie er ihn mit seinem kleinen Kind erlebt.  Er beschreibt die Entstehung von „Eliza I See“ als Lieder, die er zu Beginn der Pandemie für sie schrieb und als Sprachnotizen speicherte. Als er sie ein Jahr später wiederentdeckte, bekamen sie eine ganz neue Bedeutung. Er merkt an: „Es geht um die Freude, aber auch um den Schmerz, der mit Veränderungen einhergeht, und um die Aufregung, etwas Neues zu gewinnen und gleichzeitig etwas zu verlieren. Dieses Gefühl ist bei meiner Tochter besonders ausgeprägt, weil sie sich so schnell verändert.“

Das Album, bei dem natürlich wieder aus akustische Instrumente gesetzt wird, beginnt mit dem hoffnungsvollen „Green Light“, bevor es in „Lose the Keys“ um die vielen Facetten des Verlusts geht. „All the Lights in the City“ ist eine Reflexion über die großen Entscheidungen, die man im Leben mit seinem Partner treffen muss, während „Darkening Hour“ einen feierlichen Ton über die Bewegung in und aus der Dunkelheit anschlägt. Die beinahe im A-capella-Stil vorgetragenen Harmonien in „How Long Again“ zeigen die Traurigkeit der Waffengewalt in Amerika auf, und „Sea Dogs“ meditiert über den Tod, ob er endgültig ist oder eine Wiedergeburt in einer anderen Form.

Personelle Wechsel am Horizont

Während auf dem Album alle vier Bandmitglieder zu hören sind, hat sich die „Everything is Alive“-Tour zu einer neuen Konfiguration entwickelt.   Obwohl Senft ein wichtiger Teil der Band und des Aufnahmeprozesses war, wird er seine Aufgaben on-the-road abgeben und Darlingside wird in einer neuen Struktur mit dem Schlagzeuger des Albums Ben Burns, der Sängerin Molly Parden und anderen auf Tour gehen.  Tourdaten werden in Kürze bekannt gegeben.

Anspieltipps
Baking Soda
Eliza I See
Darkening Hour
How Long Again
7.5
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