Bastille - Give Me The Future (foto: Universal Music)

Bastille – Give Me The Future

Erscheinungsdatum
Februar 4, 2022
Label
Universal Music
Unsere Wertung
6

Mit ihrem neuen Album „Give Me The Future“ wollen Bastille das Lebensgefühl im digitalen Zeitalter zelebrieren. Und so gerät das Studioalbum der Briten zu einer Feier des Menschseins in der Tech-Ära, die sich trotz aller Gegenwärtigkeit manchmal wie Science-Fiction anfühlt.

Kulturpessimismus? Das ist nicht unbedingt die Sache von Bastille. Auf „Give Me The Future“ geben sich die Briten der Zukunft und ihren Möglichkeiten doch eher zugewandt. Sicher, ganz ohne dystopische Akzente geht es natürlich nicht, wenn man über die Technologien der Zukunft geht. Das wäre blauäugig. Und so thematisiert die Band beispielsweise die Abgründe des isolierten Online-Daseins am Bildschirm. Im Großen und Ganzen ist die Stimmung aber eher nachdenklich-optimistisch. Dystopie und Dancefloor, das passt bei Bastille wunderbar zusammen.

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Bastille-Frontmann und Mastermind Dan Smith hatte die Idee für Thema und Album schon vor der Pandemie, dann zog sich aus bekannten Gründen doch alles etwas länger hin. Und dann war auch der Ansatz ein etwas anderer: Nachdem Smith zuletzt selbst für andere Künstler als Co-Autor aktiv war, setzen Bastille für ihr neues Album zum ersten Mal auf Gäste und Co-Songwriter. Obwohl Dan und der angestammte Producer Mark Crew auch dieses Mal den Großteil der LP selbst produziert haben, holten sie sich außerdem auch in Sachen Produktion Verstärkung: „Distorted Light Beam“ wurde etwa von Ryan Tedder mitverfasst und produziert. Die Songs „Thelma + Louise“, „Stay Awake“ und „Back To The Future“ schrieben Bastille mit Songwriter-Legende Rami Yacoub. Außerdem beteiligt waren die britischen Songwriter Jonny Coffer, Plested und Dan Priddy.

Hommage an einen Filmklassiker

Trotz der vielen Köche schmeckt die Bastille-Suppe aber eigentlich wie immer. Was die vier Briten da bieten, ist pompöser Radio-Pop, der sich auch bei Daft Punk und Giorgio Moroder bedient. Die Jungs können nur eingängig. Zu den Glanzlichtern der Platte gehört zum Beispiel das groovige „Thelma + Louise“, Dan Smith ist ein großer Fan des feministischen, gleichnamigen Film-Klassikers. Die Single ist eine Reflexion über „days like these“, an denen man einfach nur weg will. Der Song greift den Zwiespalt auf, der auch im Mittelpunkt des Films steht: Freiheit und das Leben im Moment werden durch die Bedrohung durch die kalte, harte Realität gebremst, die jeden Moment eintreten kann.

Nicht der einzige gute Song der Platte, die trotz Interludes vielleicht ein wenig kurz geraten ist. „Club 57“ etwa ist eine gelungene Hommage an das New York der Achtziger Jahre und den Künstler Keith Haring. Extrem gefühlig ist „No Bad Days“, mit dem die Band an Dan Smiths verstorbene Tante erinnert. „Future Holds“ überzeugt dann mit seinen Gospel-Anleihen.

Natürlich ist da auch jede Menge Füllmaterial dabei, natürlich klingt da vieles gleich, natürlich würde man sich manchmal wünschen, dass eine talentierte Band wie Bastille auch mal den Mut hat, einen überraschenden Haken zu schlagen. Das Radio wird die Kapelle aber weiter lieben.

Anspieltipps
Thelma + Louise
No Bad Days
Club 57
Future Holds
6
Gefällig.
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