Awkward I - Unalaska (foto: Excelsior Records / Cargo)

Awkward I – Unalaska

Erscheinungsdatum
Januar 10, 2025
Label
Excelsior Records / Cargo
Unsere Wertung
8

Manchmal findet man Inspiration in den unwahrscheinlichsten Ecken. Djurre de Haan alias Awkward I fand sie für sein Album „Unalaska“ in alten Reiseunterlagen. Und dabei zeigt der Niederländer auch, wie man vielleicht am besten mit den Irrungen und Wirkungen der Gegenwart umgeht.

„Awkward I“ – hinter diesem Moniker verbirgt sich der niederländische Komponist Djurre de Haan. Das Pseudonym wählt der Gute, der sonst unter anderem Soundtracks für Film, TV und Bühne arbeitet, wenn sein Material dann doch eher mal songorientiert ausfällt. Sein erstes Album unter dem Alias veröffentlichte De Haan 2009 („I Really Should Whisper“, auf dieses folgten dann „Everything On Wheels“ (2011) und „Kyd“ (2018).

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Jetzt also: Studioalbum Nummer vier. Das nächste Abenteuer von De Haan, der sowieso immer auf der Suche nach dem Neuen ist. Eine Sehnsucht, die ihn umtreibt. Der nächste Song, die nächste Geschichte, das nächste Abenteuer. Das Wort „Unalaska“ habe er in einem alten Reisetagebuch entdeckt, wie es im Waschzettel zum Album heißt. Es habe ihm wie ein Licht in der Ferne entgegen geleuchtet. „Unalaska, Alaska“, Koordinaten auf einer vergilbten Seite. Worte, die einerseits auf einen unwahrscheinlichen Ort auf einer Karte verweisen, sich aber gleichzeitig zu widersprechen scheinen und sich gegenseitig bestätigen. Auf De Haan, den Mann mit dem samtigen Tenor, übte dieses Rätsel eine magnetische Anziehungskraft aus.

Stilistisch breit aufgestellt

Die Suche nach dem Neuen hat dazu geführt, dass das Album eine hohe stilistische Bandbreite aufweist. Bei durchgängiger Zartheit. Da ist etwa das sparsam arrangierte Eröffnungsstück „Omaha“, das eher orchestrale „Coming Up Shorts“ oder das psychedelische, kammerpoppige „Apocalypse“. Kurzum: De Haan kredenzt dem Publikum eine breite Palette musikalischer Farben, unter denen der aufmerksame Hörer auch dunklere Untertöne entdecken kann, etwa wenn De Haan auf „Apocalypse“ singt: „Last chance to be a boy / Last chance to explore / Only ‚round the river bend to discover / There won’t be time to round another.“ Größtes Hitpotenzial hat dabei die überaus eingängige Folk-Pop-Nummer „Body as a Meadow“. Unheimlich anschmiegsam.

Inhaltlich ziehen sich Themen wie Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit wie ein roter Faden durch die Platte, und doch wirkt das Ganze eigentümlich beruhigend. Selten kam die Apokalypse so wenig bedrohlich daher. Und vielleicht ist diese Unaufgeregtheit die beste Antwort auf die chaotischen Zeiten, in denen wir gerade leben.

Anspieltipps
Body as a Meadow
Omaha
Chilly Walks Home
Jimmy Stewart Museum
8
Zum Runterkommen.
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