Andreas Liebert - Mondlandung (foto: Helloiam)

Andreas Liebert – Mondlandung (EP)

Erscheinungsdatum
November 22, 2024
Label
Helloiam
Unsere Wertung
6

Aufgewachsen in Forchheim, lange in Lübeck gelebt und jetzt in Berlin-Moabit daheim: Der Singer-Songwriter Andreas Liebert ist schon ein bisschen herumgekommen. Und diese drei Orte, die ihm so viel bedeuten, hat er auch auf die Tourliste zum Release seiner nun vorliegenden, dritten EP gepackt. „Mondlandung“ heißt das gute Stück und umfasst vier Songs, die Liebert mit dem Produzenten Michael Haves aufgenommen hat, bekannt als musikalischer Kopf der Indie-Pop-Band Super700.

„Mondlandung“ will an die Tradition der Hamburger Schule anknüpfen, die in den 1990er Jahren mit Bands wie Tocotronic, Die Sterne und Blumfeld die deutsche Musikszene auf den Kopf stellte. So richtet auch Liebert in seiner Musik gern den Blick nach innen, schreibt und singt melancholische Texte und vereint diese mit einem eher reduzierten Klangbild.

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Die EP startet gleich mit ganz großem Gefühlskino. „Fernsehturm“ ist ein Song über die Einsamkeit. „Und ich schrei meine Fragen vom Fernsehturm, letzte Hoffnungen zwischen den Scherben“, singt Liebert da, während der Bass einen unweigerlich an „Maneater“ von Hall and Oates erinnert. Sehr gefühlige Nummer, mit wunderbarem Streicher-Einsatz. Emotional, aber noch nicht kitschig.

Auch „Morgens um vier“ stößt dann in diese Kerbe. Auch hier wird Einsamkeit besungen. Der Unterschied: Sie wird hier sogar in der Zweisamkeit gefühlt. Der Song ist damit sozusagen ein Eingeständnis, dass eine Beziehung vor dem Aus steht. Musikalisch erinnert der Song etwas an den deutschen Indie-Pop der frühen Nullen Jahre.

Um Abschied geht es im Titelstück „Mondlandung“. Über einen schleppenden Beat singt Liebert über verpasste Gelegenheiten und die flüchtige Momente, die oft erst im Nachhinein ihre Bedeutung entfalten. Mit „Synonym“ schließt der Gute die EP ab und fragt: Wie ähnlich können sich zwei Menschen sein, bevor sie sich verlieren? „Bist du das Synonym von mir? Oder sind wir zu verschieden, immer mit dem gleichen Sinn“. Zu der Akustik-Gitarre gesellt sich hier auch mal erfrischenderweise eine E-Gitarre.

Keine Frage: Liebert hat durchaus Talent als Songwriter. Seine Songs schaffen es, Stimmungen zu transportieren. Und das, obwohl er nun kein begnadeter Sänger ist und seine Stimme meist recht monoton einsetzt. Wenn er da noch ein bisschen mehr Dynamik einbringt, stehen ihm alle Türen offen.

EP-Release Konzerte

23.11.2024 – Forchheim – Stabü
27.11.2024 – Berlin – Perlou
28.11.2024 – Lübeck – Musik & Kongresshalle Lübeck

6
Vielversprechend.
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