Zwei Frauen, vereint in Liebe und Sprachlosigkeit: In „Alle reden übers Wetter“ erzählt Annika Pinske die Geschichte einer jungen Ostdeutschen, die es in der Großstadt schafft, sich dabei aber von ihrer Heimat entfremdet. Der Film liegt jetzt fürs Heimkino vor.
Clara (Anne Schäfer) hat es geschafft. Weg aus der ostdeutschen Provinz führt sie als Dozentin ein unabhängiges Leben in Berlin und macht ihren Doktor in Philosophie. Zwischen ihren beruflichen Ambitionen, einer Affäre mit einem ihrer Studenten (Marcel Kohler) und der fordernden Freundschaft zu ihrer Doktormutter Margot (Judith Hofmann) bleibt wenig Zeit für die Familie. Als Clara mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter Emma (Emma Frieda Brüggler) zum 60. Geburtstag ihrer Mutter Inge (Anne-Kathrin Gummich) zurück in die Heimat fährt, wird sie mit ihrem Ideal von einem freien, selbstbestimmten Leben konfrontiert. Wie hoch ist der Preis, den sie dafür zahlen muss?
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Die Regisseurin Annika Pinske feiert mit „Alle reden übers Wetter“ ihr Spielfilmdebüt. Und was für eins! Mit der Geschichte einer ostdeutschen Bildungsaufsteigerin zwischen Alltag in der Metropole und Aufwachsen in der Provinz greift Pinske aktuelle Diskurse auf. Es geht um Heimat, um Identität, um Herkunft. Um heute und damals. Sprachlosigkeit. Entfremdung. Wenn aber gesprochen wird, sind die Dialoge humorvoll, pointiert und überaus präzise. Pinske, die selbst aus Ostdeutschland stammt und auch das Drehbuch verfasst hat, ist eine grandiose Beobachterin zwischenmenschlicher Beziehungen.
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