Wilhelmine (foto: kayra aslan)

Wilhelmine – Drip

Das Leben ist nicht immer grammable: Wilhelmine schlägt mit „Drip“ neue Töne an und präsentiert dazu ein augenzwinkerndes One-Shot-Video. Unser Clip der Woche.

Es ist die erste neue Mucke von Wilhelmine seit ihrer Debüt-EP „Komm wie du bist“. Und die überrascht schon mit ihrem Titel – man könnte fast meinen, Wilhelmine habe deutschen Pop gegen amerikanischen Hip-Hop eingetauscht. Ganz so ist es dann allerdings nicht. Sie singt weiterhin und sie bleibt der deutschen Sprache treu. Wer ihre bisherigen Songs kennt, wird sich vielleicht dennoch wundern, klingt der Song doch anders, als die bisherigen Singles.

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Wilhelmine singt im neuen Track mit lockerleichter Ironie von ihrem Leben, in dem nach außen hin scheinbar alles extrem gut läuft, es in Wahrheit aber auch Tage gibt, an denen einfach alles nur doof ist. Und dann macht es eben „drip-drop und mir läuft ‘ne Träne ins Gesicht“. Wilhelmine erarbeitete „Drip“ im Lockdown gemeinsam mit ihren angestammten Produzenten Jules Kalmbacher und Jens Schneider. Über Video miteinander verbunden, beschlossen sie, „wirklich komplett auf Reset zu drücken und einfach zu gucken, worauf wir Bock haben.“

Social Media versus Authentizität

„Mein Leben ist perfekt, hab immer gute Laune / Liege an ‘nem See, nein, ich bin niemals traurig … Geld ist kein Problem, denn bei mir läuft’s verdammt gut“ – vor allem die Zeilen der ersten Strophe sind eine direkte Reaktion auf Nachrichten, die Wilhelmine in den sozialen Netzwerken erhielt. „Die sagen dann zum Beispiel: ‚Hey, du bist doch immer auf einem Hausboot, ne? Krass, du liegst schon wieder an einem See. Du hast echt ein perfektes Leben.’ Leute, die nicht so ganz nah dran sind, werten, was sie sehen und nehmen das als Richtlinie, wie es mir geht. Nur, weil ich einen vorbeifliegenden Schwarm Vögel in Slow-Motion filme und darunter Musik lege, bedeutet das aber nicht, dass es mir gutgeht.“

Es ist der schwierige Spagat, den Künstler heute hinlegen müssen: sie wollen in den sozialen Netzwerken präsent sein, die Leute auf dem Laufenden halten und sich dabei authentisch zeigen, zugleich jedoch ist gerade im Rampenlicht eine Privatsphäre wichtiger denn je – „Ich bin gut darin, nicht immer alles zu zeigen“, singt Wilhelmine dazu im Song vielsagend. „Der Song ist ein Reminder an mich selbst, dass ich dazu stehen möchte, wie es mir wirklich geht”, so Wilhelmine. “Es geht mir darum, für mich und auch für andere ein Bewusstsein dafür zu erschaffen, dass es okay ist, wenn es einem mal nicht so gut gehen sollte. Oder alles gerade zu viel ist.“

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