Auf ihrem fünften Studioalbum, sinnigerwise „Five“ betitelt, bleiben sich die britischen Indie-Rocker White Lies weitgehend treu – und verändern ihren Sound nur in Nuancen.
Bei White Lies weiß man üblicherweise, woran man ist. Seit einer guten Dekade spielen die Briten ihren schwer vom New Wave beeinflussten Post-Punk. Eigentlich sogar schon länger, denn Sänger und Gitarrist Harry McVeigh – dessen Stimme immer wieder mit jener von Joy Divisions Ian Curtis verglichen wird -, Bassist Charles Cave sowie Schlagzeuger und Keyboarder Jack Lawrence-Brown kennen sich schon von der Schule und musizierten unter dem Namen Fear Of Flying.
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Man könnte sich nun also hinstellen und forsch eine Weiterentwicklung der Band fordern, was aber auch irgendwie widersinnig wäre, bedenkt man jenes schwer totzukriegende 80s-Revival, das gerade (mal wieder) stattfindet. Da kommt eine Band wie White Lies, die ein solches Revival nun also schon seit ihrer Debütplatte „To Lose My Life …“ feiert, doch also zur rechten Zeit.
Man bleibt sich treu
Und so überrascht es nicht, dass sich die Briten treu bleiben und ihren Sound nur marginal modernisieren. Auch wenn die Band selbst von einem neuen Kapitel spricht, das mit „Five“ aufgeschlagen würde. Doch da ist eben immer noch dieser altbewährte Sound-Mix, dieses Zusammenspiel zwischen Synthies, brummigen Riffs sowie (zugegeben) starken, eingängigen Melodien und Harmonien, das man von der Gruppe schon hinlänglich kennt.
Schlimm ist das alles nicht. Im Gegenteil. Man bekommt, was man erwartet – und das zumeist auf anständigem Niveau. Manchmal bekommt man auch etwas mehr, wie bei dem mit mehr als sieben Minuten Spielzeit geradezu epischen Opener „Time To Give“. Nicht der einzige starke Song. Auch die Ballade „Finish Line“, das poppige „Tokyo“ und „Kick Me“ etwa bleiben im Ohr. Das tröstet dann über Ausreißer wie „Jo“ dann auch leidlich hinweg.
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