Ein Kind, alleine in den dunklen Wäldern Maines, im Überlebenskampf – und das auch noch basierend auf einer wahren Geschichte: Eigentlich hat „Verloren in der Wildnis“ alle Voraussetzungen für einen packenden Abenteuerfilm. Warum er dennoch scheitert.
„Verloren in der Wildnis“ erzählt die wahre Geschichte des 12-jährigen Donn Fendler (Luke David Blumm). Der war 1939 zu einer Wandertour mit seinem Vater (Paul Sparks) und seinen beiden Brüdern Tommy (Mason Cufari) und Ryan (Griffin Wallace Henkel) im Mount Katahdin-Gebiet in Maine aufgebrochen. Als ein Sturm aufzieht, wird Donn von seiner Gruppe getrennt. Ohne Ausrüstung und passende Kleidung – er hat nur eine dünne Jacke an – beginnt für ihn ein Überlebenskampf in der rauen Wildnis. Seine Eltern geben den Jungen aber nicht auf. Sie starten eine der größten Suchaktionen, die bis dato in den USA stattgefunden haben.
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Die Geschichte von Donn Fendler hat Ende der 1930er Jahre für Aufsehen gesorgt, nachdem das US-amerikanische „Life“-Magazin darüber groß berichtet hatte. US-Präsident Franklin D. Roosevelt lud Fendler gar ins Weiße Haus ein. Fendler, der 90 Jahre alt wurde, hielt seine Story denn auch in einem Buch fest („Lost on a Mountain in Maine“). Das kam 1978 auf den Markt – und wurde jetzt von Regisseur Andrew Boodhoo Kightlinger verfilmt. Zum Team der Produzenten gehörte dabei auch Sylvester Stallone. Ein Plus: Zum Teil wurde der Streifen an Originalschauplätzen gedreht, was dem Ganzen Authentizität verleiht. Und dass die Wälder von Maine ein unheimlicher Ort sein können, darauf ist man als Stephen-King-Leser ja eingestimmt.
Die Kulisse passte also, die Prämisse, die Vorlage auch. Sollte also alles angerichtet sein für einen packenden Survival-Film. Doch leider haben sich die Macher für eine krude Mischung aus Spielfilm und Doku-Elementen entschieden, die dem Erzählfluss nicht guttun. Handwerklich ist da leider einiges schiefgegangen. Weil dann auch die Darsteller noch eher durchschnittlich agieren, bleibt hier leider viel verschenktes Potenzial.
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