The Big Moon - Walking Like We Do (foto: fiction)

The Big Moon – Walking Like We Do

Erscheinungsdatum
Januar 10, 2020
Label
Fiction / Caroline International
Unsere Wertung
7
Anspieltipps
Dog Eat Dog
It's Easy Then
Your Light
Take A Piece
Barcelona
7
Gelungenes Experiment.
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Die Liebeslieder sind heikleren, ja, kritischeren Songs gewichen – und auch sonst klingen The Big Moon auf ihrem neuen Album „Walking Like We Do“ anders als früher. Die Platte der Londoner Kapelle ist soeben via Caroline International erschienen.

Bei vielen Bands läuft es ja so: Neue Songs werden erst mal vor kleinerem Publikum getestet. Oder man bettet den einen anderen neuen Song mal eben in Auf-Nummer-Sicher-Material ein. The Big Moon hingegen sind mit ihrem neuen Material gleich in die Vollen gegangen. Sie stellten ihre neuen Nummern einfach mal so beim Glastonbury 2019 vor. Und das, ohne vorher auch nur eine gemeinsame Live-Show in den Monaten zuvor gehabt zu haben. Kann man mal so machen.

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Dass sich The Big Moon mit ihrem neuen Album zum Teil auch neu erfinden würden, das wurde deutete sich damals schon an. Und so ist es auch gekommen. Man hat sich viele Gedanken gemacht. Genau wie der Vorgänger wurde „Walking Like We Do” zwar komplett von Frontfrau Juliette Jackson geschrieben. Aber im Gegensatz zu „Love in the 4th Dimension”, bei dem die Band einfach Songs nahm, die sie in den vergangenen zwei Jahren live gespielt hatte, wurde diesmal jeder einzelne Aspekt jedes neuen Songs debattiert. Das Ergebnis: Die neuen, zum großen Teil recht eingängigen Nummern werden zumeist von pulsierenden Piano- und Keyboard-Klängen getrieben. Diese werden durch verwobene Harmonien und rollende Grooves ergänzt. Die Grunge-Gitarren rücken derweil etwas in den Hintergrund.

Die Band nennt Vampire Weekend, Solange, James Blake und Frank Ocean als Inspiration und Referenzen und wandte sich an den Produzenten Ben Allen, dessen Zusammenarbeit mit Animal Collective, Gnarls Barkley und Bombay Bicycle Club ihn zur perfekten Besetzung für das Projekt machte. Nach einem einführenden Skype-Chat reiste die Band in sein Studio nach Atlanta, Georgia, wo die Platte binnen von drei Wochen aufgenommen wurde.

Thematisches Neuland

Auch thematisch betreten The Big Moon Neuland. Die Liebeslieder wurden weitestgehend gegen kritischere Themen eingetauscht. Angetrieben von düsteren Klaviertrillern thematisiert das einen gewissen 80s-Vibe versprühende Piano-Ballade „Dog Eat Dog“ etwa soziale Ungerechtigkeit. Die Nummer wurde von der Grenfell Tower-Tragödie inspiriert. Das bittersüße „Barcelona“ untersucht das Älterwerden und seine Folgen. Das bereits als Single veröffentlichte „It’s Easy Then“ thematisiert den apokalyptischen Weltschmerz, das mit dem Kosmopolitsein im Jahr 2019 einhergeht. Um dieses Thema weiter auszubauen, besingt sie bei der poppigen Lead-Single „Your Light“ in chaotischen Zeiten Trost in Beziehungen zu finden: „Maybe it’s an end cause this don’t feel like a start / But every generation probably thought they were the last.”

Allerdings blitzt auch Hoffnung durch die dunklen Wolken. Am Ende versuchen The Big Moon doch irgendwie einen gewissen Optimismus aufrecht zu erhalten. „I don’t want to use the word empowerment”, sagt Bassistin Celia Archer. „But there are definitely songs that offer some sort of hope. There’s a lyric in ‘A Hundred Ways To Land’: ‘We don’t know where we’re going / But we’re walking like we do.’ That sums up a lot of what Juliette was saying, in that there’s a lot going on, and we’re all figuring it out, but it’s better to move confidently forward in the face of all of this shit than just do nothing.”

Vielleicht ist das auch die beste Botschaft, die man zu Anfang dieses Jahrzehnts seinen Hörern mit auf den Weg geben kann: Seid furchtlos. Irgendwie.

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