The Staves - All Now (foto: Communion Records)

The Staves – All Now

Erscheinungsdatum
März 22, 2024
Label
Communion Records
Unsere Wertung
7.5

Aus drei mach zwei: The Staves sind vorerst nicht mehr als Trio, sondern nun als Folk-Pop-Duo unterwegs. In dieser neuen Besetzung ist mit „All Now“ jetzt auch ein Album erschienen. Auf dem insgesamt fünften Longplayer der britischen Band geht es back to the basics.

The Staves , das waren ursprünglich Emily Staveley-Taylor (Gesang), Jessica Staveley-Taylor (Gesang, Gitarre) und Camilla Staveley-Taylor (Gesang, Ukulele). Seit 2010 macht das Schwestern-Trio unter diesem Namen gemeinsam Musik. Und sie starteten gleich mit einem großen Bang: Noch im Gründungsjahr tauchten die Schwestern auf Tom Jones‘ Album „Praise & Blame“ auf. Kann man mal so machen. Mehrere EPs folgten – und 2012 erschien dann mit „Dead & Born & Grown“ das Debüt-Album der Gruppe aus Watford, Hertfordshire, England.

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Als sich die drei Frauen zehn Jahre später Gedanken über Studioalbum Nummer vier machten, war die Welt eine andere. Die Pandemie, in der The Staves mit „Good Woman“ (2021) ja auch ein Album vorlegten, schien überwunden. Aber sie hatte natürlich etwas mit der Welt gemacht – und auch mit den drei Frauen. Corona war ein Trauma, außerdem mussten sich die Schwestern mit dem Tod ihrer Mutter auseinandersetzen. Dann kündigte Emily an, kürzertreten zu wollen, weil sie selbst Mutter wurde. Auf dem neuen Album ist sie daher nur auf einer Handvoll Tracks zu hören. Und Camilla musste sich mit körperlichen und mentalen Problemen herumschlagen, nachdem eine Reihe an Operationen wegen ihrer Endometriose ihren Tribut forderten.

Depressionen und Identitätskrise

“Ich habe mich dadurch entfremdet gefühlt,” sagt Camilla. “Plötzlich tut der eigene Körper etwas, das sich komplett der eigenen Kontrolle entzieht. Die Depression hat dann ihr scheußliches Gesicht gezeigt, ich hatte mit einer echten Identitätskrise zu kämpfen. Das war für mich ein echter Wendepunkt“, sagt sie. Also entschlossen sich The Staves, das zu tun, was sie am besten konnten – und machten sich ans Songwriting. Die Idee: wieder back to basics zu gehen, sich auf sich zu fokussieren und dabei Gitarrenklänge in den Mittelpunkt zu rücken.

Die Aufnahmen fanden in Studios in Hackney und in Los Angeles statt, als Produzent stand den Schwestern John Congleton (Sharon Van Etten, Angel Olsen) zur Seite, mit dem sie schon bei „Good Woman“ gemeinsame Sache machten. Auch die Studiomusiker Max Hart und Tamir Barzilay waren mit von der Partie. 

Liebeserklärung an die Schwester

Das Ergebnis kann sich hören lassen. Und es ist sogar deutlich optimistischer, als es die Prämisse vermuten ließe. Die Botschaft, bei aller Verletzlichkeit, die den Lyrics innewohnt: Man kann aus dem ganzen Mist, der einen umgibt, auch eine gewisse Kraft, eine gewisse Stärke ziehen. Zu den Glanzlichtern gehört etwa das nostalgische, recht rockige ‘“After School“, auch eine musikalische Liebesbekundung an Emily von ihren jüngeren Schwestern. Hier erinnern sich die beiden, wie es damals war, Ende der 1990er Jahre, als man sich gemeinsam in dem einen Zimmer mit dem CD-Player das neueste Sheryl-Crow-Album zu Gemüte führte.

Auch der Titeltrack bleibt haften. Und ermutigende „Make A Decision“ ist vielleicht der Song, der die neue The-Staves-Ära am besten beschreibt.

The Staves, das wird schnell klar, mögen vielleicht zu dritt am stärksten sein, funktionieren aber auch als Duo. Auch mit einer Frau weniger klingen sie nicht kleiner, nicht weniger imposant. Und so ist „All Now“ ein beeindruckendes Statement der Schwestern.

Anspieltipps
All Now
After School
Make A Decision
7.5
Auch zu zweit stark.
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